Scheiben und fünf große spanische Glasgemälde, Apostel und Heilige dar-
stellend, die einen von unseren deutschen Scheiben in der Farbe wesentlich
abweichenden Charakter zeigen. Die reichliche Verwendung von Dunkelgelb
auf Blau und von Braun auf violettem oder saftgrünem Hintergrund verleihen
diesen, in der Zeichnung wenig künstlerische Feinheiten aufweisenden
Fenstern doch einen ganz eigenartigen Reiz.
Wie allmählich das farbige Glas gar nicht mehr zur Anwendung kommt
und nur noch weiße Scheiben einfarbig oder in schreiend bunten Tönen
bemalt werden, zeigen eine Anzahl datierter Wappen- und Figurenscheiben,
die bis in das Ende des XVIII.]ahrhunderts heruntergehen, so das allmähliche
Absterben der herrlichen Kunst der Glasmalerei illustrierend.
Unsere Textilsammlung wird durch eine schöne Kollektion von über
hundert koptischen Stücken, die Proben
aus dem IV. bis VIII. Jahrhundert ent-
hält, eingeleitet. Diese, wie mehrere by-
zantinische Stoffe, worunter ein Adler-
stoff in Purpur und Gelb, der die gleiche
Komposition und Bordüre wie der
Elephantenstoff im Karlsschreine des
Aachener Münsters aufweist (Abb. 56),
sowie viele früh mittelalterliche Textil-
muster, namentlich aus Sizilien und aus
Lucca, sind alle teils von Dr. Fr. Bock
seinerzeit angekauft, teils aus seinem
Nachlaß in das Museum gelangt.
Aus späterer gotischer Zeit sind
zahlreiche Wirkereien, vor allem ganz
interessante Kölner Borten, zu er-
wähnen.
Unter den der Renaissancezeit
angehörenden Mustern sind besonders
schöne und große Proben von Drap
d'or, während die späteren Stilepochen
vernachlässigt worden sind und noch
des weiteren planmäßigen Ausbaues
harren. Dafür ist aber dieSpitzensamm-
lung recht gut angelegt, so daß sie
zwar wenige Paradestücke, aber in typi-
schen Beispielen beinahe alle Arten von
Spitzen enthält.
Lederarbeiten hat das Museum
nur wenige. Einer kleinen Brauttruhe
Abb.4g. Schmiedeeisemer Fensterkorb,XVIlI.jahr- aus dem Jahrhundert
hundert mit reichern Messingbeschlag und der
am WEN...