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Volltext: Die Kunstindustrie auf der Wiener Weltausstellung 1873

in der That künstlerisch gute Gegenstände schaffen, 
dass man es nicht bloss den Franzosen an Geschicklich 
keit gleichzuthun habe, sondern dass man es auch ganz 
anders machen müsse. 
Es ist möglich, dass das nicht sogleich mit voller 
Klarheit erkannt wurde, aber sowie man mit den neuen 
Bestrebungen begann, stellte sich die Sachlage alsbald 
heraus. 
Die Aufgabe schien und war in der That eine 
äusserst schwierige. Frankreich beherrschte seit zwei 
Jahrhunderten mit seinem Geschmack die Welt; es 
herrschte mit der allverbreiteten Meinung, dass nur 
geschmackvoll sei und alles geschmackvoll sei, was 
von Paris käme. Durch die lange Uebung hatte sich 
der französische Geist eine Beweglichkeit, Findigkeit 
und Erfindungsgabe in diesen Dingen angeeignet, die 
ein unbestreitbarer Vorzug waren und auch noch heute 
sind; Frankreich hatte sich durch die ununterbrochene 
Arbeit von Generation zu Generation nicht bloss eine 
mannigfache traditionelle Technik erworben, sondern 
auch eine zahlreiche und geübte Schaar von Künstlern 
und Handwerksgenossen gebildet, welche den andern 
Ländern abging. 
Für die Reform, von wo immer ausserhalb Frank 
reichs sie ausging, fehlte also alles: die gewandten, 
erfindungsreichen Köpfe, die geschickten Hände, die 
traditionelle Technik, und zu dem allen sollte der fran 
zösische Nimbus gebrochen, ein neuer Kunststil ge 
schaffen und für denselben das Publicum gebildet und 
gewonnen werden. Ohne diesen letzten Punkt, die
	        
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