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Aus früher Zeit stammt auch ein
von Theodore M. Davis geliehener
Teppich, sowie einer, der dem Metro-
politan Museum gehört.
Der Davis'sche Teppich ist den
vorher beschriebenen ähnlich, nur hat
er keine Tiermotive. In der Stilisierung
der Blumen undBlätter und in der Farbe
ist er aber den Teppichen mit Drachen-
motiven verwandt.
Diesen gleicht in der Färbung auch
ein Teppich, der dem Museum gehört.
In den Ecken sind hier verschiedene
Tiermotive verwendet; die Mitte nimmt
ein Stern ein. Nach den Langseiten
spitz zulaufende Bänder sind scharlach-
und dunkelrot, violett und gelb. Das
Arrangement ist schön zentralisiert,
aber doch noch unsymmetrisch.
Ein gut erhaltener Teppich mit
unregelmäßigem sternförmigen Dekor
auf mattgrünem Grunde (Abb. 2) wirkt
sehr vornehm. Er kommt aus dem
Besitz von Joseph Lee Williams und
dürfte aus dem XVI. Jahrhundert stam-
men. Dieser Teppich ist viel heller, als
die Abbildung vermuten läßt. Blau, rot
und gelb sind die Hauptfarben des
Dekors sowie der Bordüre, die aus
stilisierten Distelblättern besteht. Die
äußerste Umrahmung zeigt S-Formen.
Der Teppich, der aus Wolle hergestellt
wurde, ist über fünf Fuß lang und über
drei Fuß breit. Eine ähnliche Arbeit
ist in den Ufiizien in Florenz auf
einem Gemälde von Memling aus
dem Jahre 1480 abgebildet. Be-
kanntlich hat diese Art von Teppichen,
die aus dem östlichen Kleinasien kom-
men, den Namen Holbein-Teppiche er-
halten, weil auf dem berühmten Hol-
beinschen Gemälde im Darmstädter
Museum ein besonders schönes Exem-
Abb. I. Teppich mit Drachenmoüv, Armenien, XVI.
bis XVII. ]ahrhundert (Sammlung C. T. Williams)
plar dieser Gattung abgebildet ist. Auch auf andern Gemälden, besonders
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