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Volltext: Monatszeitschrift XV (1912 / Heft 4)

Trauben zeigt. Die betreffende Stelle im 
Wappenbriefe lautet nach dem Konzepte: 
„in einem weißen Herzschiltel Ein auffrecht 
für sich gestelter Brauner, Und im Grundt 
auff einem drey Püchelten Griennen Bergl 
stehender Bäer, in deßen vordem Prazen 
davon eine griene Weinreben mit anhangen- 
den Laub Platern und Rother Trauben hinter 
sich iibern Rückenhaltend erscheinen Thut. " 
Der Bär soll also auf einem Dreiberg 
stehen, aber in der Malerei, die dem 
Wappenkonzepte beiliegt, ist kein Berg 
zu sehen, er wurde von dem betreffenden 
Maler vergessen (Abb. 24). Der Bär mit 
der Traube scheint das alte bürgerliche 
Wappen der Familiejenner gewesen zu sein, 
weil bereits 1614 dieses Wappenbild, als 
einem Abraham Jenner gehörig, nach- 
zuweisen ist. Auch der Bruder des Stifters, Abb- "4- W'PP"'_'_1'"J"""' "o" S"b'gß 
der Gewerke Michael Jenner, der in Aner- und Bmbum m75 
kennung seiner Verdienste um den Bergbau am 8. Oktober 1696 mit dem 
Prädikate „von Verguz" geadelt worden war, führte im ersten und vierten 
Felde seines Schildes den Bären mit der Traube, im zweiten und dritten in 
Blau eine silberne Spitze mit einem Bergmann, das Ganze belegt mit einem 
goldenen Herzschild, der einen gekrönten schwarzen Adler aufweist. Der 
Stifter von Säben soll nun bereits im Jahre 1665 geadelt worden sein und eben- 
falls den Bären mit der Traube im Schilde und auf dem Helm als Wappen 
erhalten haben. Über diese Wappenverleihung konnte ich bisher, außer der 
Jahreszahl, leider nichts Näheres erfahren. Der Vater der beiden Brüder, Chri- 
stoph Jenner, war Gastgeb zum Bären in Klausen, welche Bezeichnung 
vielleicht mit der Wappenfigur in Zusammenhang stehen mochte. 
Ein kleineres Siegel des Klosters enthält eine andere Gruppierung der 
Motive, und zwar in derselben Zusammenstellung und Formation, wie solche 
in der Wappenabbildung 22 benutzt wurden. 
Das Stift scheint ursprünglich kein eigentliches Wappen besessen zu 
haben, sondern nur ein Siegelbild, das erst später in einem Schilde unter- 
gebracht und mit Farben ausgestattet wurde. Hätte man bei dieser Farben- 
gebung den Schildgrund mit Blau tingiert, würde das Silber der Löwen mit 
dem Silber des Schildfeldes nicht in Kollision geraten sein. 
Das Wappen des Konventes, nach einem Siegel aus dem jahre 1718, 
zeigt im Schilde einen Dreiberg, auf dem ein strahlendes lateinisches Kreuz 
errichtet ist, um dessen Stamm der Buchstabe S geschlungen ist (Abb. 25). 
Ein späteres Konventsiegel zeigt dieselben Figuren, aber ohne Schildum- 
rahmung, dafür aber außerhalb der Strahlen noch einen Kranz von Sternen. 

	        
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