nach dem andern fiel in fremde Hände oder mußte wenig-
stens verpfändet werden. Zum Glück für Admont war
der Nachfolger Alberts, Heinrich II. (1275-1297), ein
diesen Zuständen vollkommen gewachsener Mann, ein
„großer Abt", wie ihn die Klostergeschichte bezeich-
net. Er spielte eine bedeutende Rolle im Lande, war
Landschreiber und Landeshauptmann der Steiermark,"
auch Landschreiber von Oberösterreich, und hielt treu
zum Hause Habsburg, weshalb er auch viele Feinde ggägfl-duitfrjioifimäz:
besaß, deren Zahl er durch seinen übertriebenen Ehr- (,4„_,4,3)
geiz und seine Rücksichtslosigkeit nicht eben verringerte.
Das Stift Admont verlor an ihm einen zweiten Stifter, als er auf einer Reise
am 25. Mai 1297 von dem Kastellan auf der admontschen Feste Gallenstein,
During Grießer, dem Gemal einer Nichte von ihm, aus Rache ermordet
wurde. Unter dem Abte Albert II. Lauterbeck (Lauterbach) (1361-1384),
wurde der Katalog der Klosterbibliothek von dem Bibliothekar derselben,
Peter von Arbon, zusammengestellt und dabei 805 Buchtitel angeführt, eine
für die damaligen Verhältnisse ganz bedeutende Sammlung.
Das Jahr 1480 brachte den ersten Türkeneinfall in die obere Murgegend,
durch den auch das Stift Admont sehr zu Schaden kam, weil viele Kirchen
und Güter niedergebrannt wurden und die Leute, verarmt, keine Steuern
mehr bezahlen konnten. Mit dem XVLjahrhundert begann aber für Admont
eine noch viel bösere Epoche; der Türkenkrieg, die Reformation und die
ungeheuren Lasten, die dem Stifte in allen
möglichen Formen von Steuern auferlegt
wurden, brachten das einstmals wohl-
situierte Kloster gänzlich herab. Unter dem
Abte Valentin Abel (1545-1568) sollte
Admont allein 22.823 Gulden an Steuern
bezahlen. Der Abt tat sein Möglichstes,
konnte aber restliche 6000 Gulden nicht
mehr auftreiben. Da drohte man mit Pfan-
dung und zog die Steuerschraube noch
schärfer an. Für den Fiskus waren eben die
Abteien stets nur Melkkühe. die man rück-
sichtslos ausnutzen konnte. Abt Valentin,
dem der Untergang des Stiftes unausbleib-
lich schien, resignierte im Jahre 1568,
ebenso tat dies sein Nachfolger Lorenz
Lombardo 1579 und der ihm folgende
" Als Graf lvan von Gilns die steirischen Grenzorte
beunruhigte, zog der Abt selbst gegen ihn aus und machte
von Radkersburg mehrere glückliche Einfälle nach Ungarn.
Im jahre 1286 erlitt er allerdings eine große Niederlage,
Abb. 7. Schild und Helm des Stiftes Admont worauf Herzog Albrecht Frieden scbloß.