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Volltext: Monatszeitschrift XV (1912 / Heft 8 und 9)

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Das im Herzogturn Krain, in der Diözese Laibach, nahe der Stadt 
Weixelburg gelegene Zisterzienserstift Sittich - Monasterium B. M. V. de 
Sitticio (Sitticum), slowenisch Zatiöina, auch Stiöna, Stiöina - war von dem 
Patriarchen Peregrin von Aquileja gegründet worden. Peregrin hatte das Gut 
Sittik um das Jahr 1130 erworben und dasselbe mit Zisterziensern aus dem 
Stifte Reun in Steiermark besiedelt. Die Mönche sollen im Jahre 1132 
angekommen sein und indessen, weil der Klosterbau noch nicht vollendet 
war, in St. Veit gewohnt haben. Am 8. Juli 1I36.konnte der erste Abt von 
Sittich, Vincentius, mit seinen Mönchen den Einzug vornehmen. Durch zahl- 
reiche Schenkungen vermehrte sich der 
Besitz des neuen Stiftes in ganz ansehn- 
licher Weise, das bald auch durch seine 
ersprießliche Kulturarbeit in Unterkrain, 
durch seine mutvolle und tatkräftige 
Teilnahme am Karnpfe gegen die Tür- 
ken und die emsige Pflege der Wissen- 
schaften sich einen weitverbreiteten 
Ruf erwarb. 
Im Jahre 1446 erhielten die Äbte 
von Sittich auf dem Konzil zu Basel 
das Recht, die Pontifikalien zu ge- 
brauchen. 
Unter dem Abte Franz Xaver Frei- 
herrn von Taufrer erfolgte am 25. Ok- 
tober 1784 von seiten der Regierung 
des Kaisers Josef II. die Aufhebung 
des Stiftes. Die Klostergebäude wurden 
Eigentum des Staates und zur Unter- 
bringung einer Volksschule, eines Ge- 
richtes und von Gefängnissen ver- 
wendet. Der schöne Kreuzgang und das 
Refektorium wurden zu I-Iolzlagern und Hühnerstallungen adaptiert und in 
der sattsam bekannten Weise devastiert. Die Klosterkirche wurde als Pfarr- 
kirche benutzt, welchem Zwecke sie auch heute noch dient. 
Im Jahre 1898, unter dem Abte Augustin Stöckli (1895-1902) wurde es 
dem Zisterzienserstift Wettingen-Mehrerau möglich, vom Staate die alte 
Abtei Sittich käuflich zu erwerben und zugleich die Pfarre Sittich dem 
Kloster zu inkorporieren. Als erster Vorsteher des neu erstandenen und von 
Mehrerau besiedelten Stiftes übernahm Gerard Maier am 4. Oktober 1898 
die Zügel der Regierung. Am 14. April 1903 erfolgte die Erhebung des 
Priorates Sittich zur Abtei. 
Die Abtei und der Konvent führen ein und dasselbe „redende" Wappen- 
bild, einen Sittich, so wie es bereits vom alten Stifte benutzt wurde, in 
Bezugnahme auf die Griindungslegende, die erzählt, daß bei dem Beginn 
Abb. 20. Zisterzienserstift Sittich 

	        
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