II.
Auf dem Schlosse Weinberg hauste seit 1378 das Geschlecht derer
von Zelking," dem die Herren Christoph von Zelking und sein Sohn Veit
entstammen, die in der Geschichte Kefermarkts, seiner Kirche und seines
Altars eine wichtige Rolle spielen. Auf die Bitte Christophs von Zelking
wurde „KefferndorP im Jahre 147g vom Kaiser Friedrich III. zum Markt
erhoben. "h" Schon mehrere Jahre vorher hatte Christoph den Gedanken
gefaßt, die wirtschaftlichen Verhältnisse des an der alten Salz- und Eisen-
straße nach Böhmen nicht ungünstig gelegenen Ortes durch die Errichtung
Abb. 3. Pfarrkirche von Keferrnarkt, von Sebloß Weinberg aus gesehen
einer Wallfahrtskirche zu Ehren des heiligen Wolfgang zu heben und zu
verbessern, der in Oberösterreich ungerneine Popularität genoß und dessen
Ansehen Ströme von Wallfahrern nach St. Wolfgang am Abersee, der
einstigen Stätte seines Wirkens, lockte. Dort war unter dem kunstsinnigen
Abte Benedikt Eck (1463-1499) erst kürzlich (1477) die neue Wallfahrts-
kirche vollendet worden, für die schon 1471 bei dem Maler Michael Pacher
in dem fernen Bruneck die „tafel", das heißt der Altar, in Bestellung gegeben
warf" der bekanntlich erst zehn Jahre später vollendet wurde. Es ist nicht
unwahrscheinlich, daß Christoph von Zelking bei dem Gedanken, die enorme
Beliebtheit des heiligen Wolfgang in Oberösterreich, Böhmen, Salzburg
' Über sie vgl. Hoheneek, Genealogie der oberösterreichiscben Stände, III, 847 ff.
I" Wortlaut der Urkunde (Schloßarchiv Weinberg) bei Geistberger, a. a. O. S. 58.
m" j. Zibennayr „Michael Packers Vertrag über die Anfertigung des Altars in der Kirche zu St. Wolf-
gang", Mitteilungen des Instituts für österreichische Geschicbtsforschung, 33. Bd., S. 468 H", (1912, Heft 3).