in der Entwicklung des Gartens. Ein solcher Garten wuchs über den bis-
herigen Gartenstil weit hinaus und war nur möglich auf Grund eines
freudig zur Schau getragenen Reichtums einer prachtliebenden Gesellschaft.
Geistliche und weltliche Fürsten sahen in luxuriösen Villen- und Garten-
anlagen die edelste
Verfeinerung des Le-
bens, und was sie
hierin geschaffen ha-
ben, ist, mit mehr oder
minder einschneiden-
den Veränderungen
im Detail, heute noch
vorhanden. In diesen
Gärten wetteifert die
üppige Schönheit der
südlichen Flora mit
den eigenartigen Rei-
zen der italienischen
Landschaft, und nicht
wie im Norden sind
es idyllische Empfin-
dungen, die uns im
Garten träumerisch
umfangen, sondern
wir fühlen uns wie
mit einem Zauber-
schlage in eine Welt
versetzt, in der höch-
ste Lebenslust sich
mit auserlesenster
Schönheit verbindet.
Vom Drucke der
Alltäglichkeit befreit,
fühlt sich die Seele
auf einer höheren
Stufe der Existenz.
Dunkle Zypressen,
breitschultrige Pinien auf schlanken Stämmen, phantastisch gestaltete
immergrüne Eichen und grüngraue Oliven bilden die I-Iauptakzente, und
feurig schimmernde Blumen schauen wie mit Juwelenaugen aus dem grünen
Dunkel hinaus in die sonnige Pracht. Ausblicke in die Landschaft oder auf
das Meer bilden den Hintergrund. Terrassenanlagen bewirken auch auf
kleinem Raume wechselvolle Perspektiven. Architektonisch gefaßte Bassins
mit Springbrunnen, Kanäle, Baumreihen, Beete, Rasenflächen erscheinen in
Villa d'Este in Tivoli (nach Latham)
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