in Brünn hinzugekommen. Sie sind den Möbeln
im Schloß Jarmeritz ähnlich.
Zweifellos Brünner Arbeit sind die Türen
und Fensterrahmen und -Spaletten (Abb. 19).
Das geht schon daraus hervor, daß auch der
dreifenstrige Mittelraum des Dubsky-Palastes,
durch den man in das Porzellanzimmer ge-
langte, an Türen und Fenstern ganz ähnliche
Verzierungen, nur ohne die Porzellanplatten
aufweist. Auch Sebastian Kurz, der sich als der
Verfertiger der Uhr auf dem Zifferblatt nennt,
ist ein Brünner. Da er 1826 im Alter von
93 Jahren starb, somit 1733 geboren wurde,
führte er diesen Auftrag in seinen besten
Mannesjahren aus.
Schließlich ist zu beachten, daß die den
Fenstern gegenüberliegende Wand in der
Dubskyschen Aufstellung nicht gemauert war,
sondern aus Holz bestand und offenbar bei der
Einfügung des Zimmerschmuckes erst einge-
zogen worden ist. Dahinter liegt nämlich ein
fensterloser Raum. der früher vielleicht als
Alkoven diente.
Daraus erklärt sich auch die ungewöhn-
liche Grundform des Zimmers, das, bei einer
Länge von 7 Meter 31 Zentimeter, an den Fen-
stern 4 Meter 44 Zentimeter und an jener Rück-
wand bei dem Kamin nur 3 Meter 60 Zentime-
ter maß, also in der Grundfläche ein verscho-
benes Trapez darstellt.
Diese Unregelmäßigkeit fällt indessen
keineswegs störend auf. Und trotz der durch
die Verkleinerung und Zusammendrängung
bedingten Überladung und teilweisen Verän-
derung wirkt dieser Raum auch als solcher
durchaus vornehm und, ganz abgesehen von
dem unberechenbaren Werte seiner Porzellan-
ausstattung, in seiner heiteren glanzvollen
Schönheit als echtes Sinnbild der kunstfrohen
österreichischen Barocke, wie es in dieser Art
keinen zweiten gibt.
Abb. 19. Fenster im Porzellanzirnmer