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Wie gesagt, haltne wir gerade die Untersuchungen über die italienische
Weberei des späteren Mittelalters für besonders wichtig, nicht nur, weil sie
dem Sammler und Museumsverwalter schon unmittelbar verwertbare An-
regung und Aufklärung bieten, sondern vor allem, weil die Entwicklung
Goldsamt mit dem Wappen des Königs Matthias Corvinus (1458 bis x4go), nach
einem Entwurfe von Antonio Pollajuolo, Burgkapelle in Ofen, nach Falke
der italienischen
Textilkunst, rnag
sich in Einzelhei-
ten (wie beimVer-
hältnisse zum Is-
lam) dieAuffassung
auchnoch ändern,
im ganzen nun viel
klarer hervortritt
und sich überzeu-
gender in die ge-
samte europäische
Kunstentwicklung
einordnen läßt.
Von großer Be-
deutung erscheint
uns auch derVer-
such Falkes, die
Vorzeichnungen
der spätmittelal-
terlichenStoffeIta-
liens mit bestimm-
ten Künstlern oder
wenigstens mitbe-
stimmten Kunst-
richtungen in Ver-
bindung zu brin-
gen; Beispiele wie
die hier wieder-
holten (die beiden
Abbildungen auf
Seite 203) können
wohl als einleuch-
tend gelten, eben-
so ist die Zuweisung des berühmten Matthias-Corvinus-Stotfes in der Ofner
Burgkapelle (Abb. auf dieser Seite) an Antonio Pollajuolo, dem schon Venturi
Verwandtes zugeschrieben hat, sehr bemerkenswert. Mindestens ist hier an
einen Schulzusammenhang zu denken und so wenigstens für eine bestimmte
betretfenden Darstellungen in dem bekannten Skizzenbuche werden sonst allerdings für Zeichnungen nach
Stoßen. nicht für Entwürfe zu solchen gehalten.