Ausstellung der Darmstädter Künstlerkolonie. Jos.
Em. Margold, Mosaik am Musikpavillon
worden, um die moderne Raumkunst
auch an der Aufgabe der Mietwohnung
sich erproben zu lassen. Albin Müller
selbst sowie die Architekten Edmund
Körner und Jos. Em. Margold haben je
eine Wohnung in jedem der drei Bauten
ausgestattet und zeigen darin eine Man-
nigfaltigkeit der Lösungen, die bei einer
so monotonen Aufgabe in Erstaunen
setzt. Man erkennt aber daraus vor
allem, daß wir künstlerisch sowohl wie
technisch (denn die Ausführung durch
Darmstädter Möbelfirmen ist meister-
haft) jeder Aufgabe gewachsen sind; daß
unsere Möbelkunst gleichweit entfernt
ist von Nüchternheit und barbarischer
Schwerfälligkeit, welche das Ausland
uns immer noch vorwirft, wie von aus-
schweifender Ornamentenfülle; und daß
gerade die Forderung mondäner Eleganz
und fraulicher Anmut da, wo es auf
solche ankommt, glänzende Genugtuung
findet. Selbst ein im Ornament mit sol-
cher Vorliebe schwelgender Künstler
wie Albin Müller kann sich bisweilen zu
vomehmer Schlichtheit konzentrieren,
und die Farbigkeit Margolds hindert nie-
mals die praktische Eleganz, hindert
auch niemals die Solidität seiner Möbel
und fügt nur in der Gesamtstimmung
der Räume oft einen bezaubernden Klang
von einheitlicher Leuchtkraft der Töne
hinzu.
Mit höheren Ansprüchen treten dann
die Einzelräume im städtischen Ausstel-
lungsgebäude auf. Es sind entschiedene
Prunkräume wie Müllers Musiksaal und
Bad für den Großherzog, und wie F. W.
Kleukens' Damensalon in Blau und
Silber, oder repräsentativ wie der Ehren-
saal von Körner. Man wird diesem einen
Vorrang vor den andern einräumen, weil
er seine Aufgabe architektonisch löst,
mit einer feierlichen, von acht Pfeilern reicher Profilierung umstandenen