abwechselnd Singvögel oder ein Käuzchen. Der
Anwendung dieser Vögel mag vielleicht die
Kenntnis des Dürerschen Holzschnittes „Der
Eulen seyndt alle Vögel neydig und gram" zu-
grunde gelegen sein. Dieser Holzschnitt wurde
durch Hans Glaser, Briefmaler zu Nürnberg
„auff der Schmeltzhüten" gedruckt, und so
ist schon darin eine Vermutung für den mög-
lichen Zusammenhang begründet. Die schlanken
Säulen, welche -- wie in Figur I2 - den Rund-
bogen tragen sollen, fehlen auf den übrigen
Platten, das Säulenmodel ist daher in die Guß-
form einzulegen vergessen worden. Die Haupt-
platte ist die unter Figur 11 abgebildete, mit der
auf einemHochsitz thronendenFigur desjacobus
major. Der Heilige ist mit I-Iut, auf dem die
Pilgermuschel befestigt ist und mit Pilgerstab
dargestellt. In der Rechten hält er eine Krone,
mit dieser gleichsam den zur Rechten seiner
Füße ruhenden Schild mit einem Mond als
Wappeni-igur krönend. Zur linken Seite liegt
ein gleicher Wap-
penschild. In der Fies. Gorische Gvßplaßlf _
über dem Haupw "i;:;:;i:.:ä;::i1::':;123W
des Heiligen flat-
ternden Bandrolle ist die Jahreszahl 1512 an-
gebracht- die älteste mir bekannte Datierung
auf einer eisernen Ofengußplattef"
Den elsässischen gotischen Platten nahe
verwandt ist die unter Figur I7 abgebildete
Platte aus dem beginnenden XVI. Jahrhundert.
Dargestellt ist ein Richter oder Gelehrter,
flankiert von einem Falken und einer Eule, dar-
über der Bruchteil eines Bogens mit Kugelstab
und zwei singenden Vögeln. In dieser Kom-
bination nicht einheitlich komponierter, son-
dern aus dem Vorrat an Modellen heran-
gezogener Einzelteile liegt bestimmte Absicht.
Falke und Eule sind die Sinnbilder für scharfes
Auge und tiefen Geist und die Singvögel ver-
künden den Ruhm des Dargestellten. Das
Fig. m. Gotische Gußplatte mit den
Figuren zweier Äblissinnen. Iheinisch, 4 m. Kassel, „Ofenplatten und Plattenöfen im Elsaß", fuhrt
urn 1500 (Ofen in der Kreuzensteiuer als älteste Plane im Elsaßjene im Museum zu Colmar mit der Figur
Bibliothek) Karls V. und der Jahreszahl 15er an.