Das Bleiglas wurde ein Konkurrent des Kaliglases durch die größere
Bildsamkeit, geringere Härte und eine gewisse Farblosigkeit und Brillanz,
verbunden mit einem Lichtbrechungsvermögen, das dem böhmischen Glase
nicht in so hohem Maße eigen ist.
Die natürliche Konsequenz dieser Eigenschaften war eine besondere
Entwicklung des tiefen Brillantschliffes bei sehr großer Dickwandigkeit der
Gefäßformen und Schwere der Massen. Es entstand ein prunkvolles, über-
aus glänzendes Tafelgerät, das mit den Wirkungen des Diamantglanzes
verschwenderisch ausgestattet war.
Die künstlerische Wirkung wurde dadurch wohl nicht gehoben, sondern
auf das Niveau eines weniger vornehmen, aber dafür auffallenderen und
leichter herstell-
baren Effektes
herabgedrückt.
Der wirtschaft-
licheErfolgdes
englischenBlei-
glaseswaraber
ein großer; die-
ser hat auf die
Herstellung
böhmischen Kri-
stallglases zu-
rückgewirkt und
die Glashütten
Böhmens von
der Kultivie-
rung des farb-
losen Kristalles
abgedrängt und
der stärkeren
Ausbildung in
der Masse ge-
färbten und
überfangenen
Glases zuge-
führt.
Heutetritt
neuerdings die-
se Frage in den
Vordergrund
wirtschaftlicher
lnteresäerLDaä Ausstellung österreichischen Kunst- und Exportglases im Österreichischen Museum.
hohe kunstleri- Karl Schappel, Haida, Deckelgefäß mit konkaven Schlifmächen