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Tautenhayn, der um 1830 aus Sachsen nach Wien gewandert ist, hat sich
hier als Graveur betätigt, wenn auch auf Amtsstempel, Gravierungen für
Buchbinder und Typen für orientalische Druckwerke beschränkt. Von seinen
beiden Söhnen wurde Hermann, der jüngere, Steinbildhauer und Josef, der
ältere, zum Begründer der Wiener Medailleurschule. Auch im dritten Glied
kehrt nun diese Veranlagung wieder.
Josef der Jüngere hat zuerst die k. k. Kunstgewerbeschule besucht und
sich zugleich bei seinem Vater in der Wachstechnik, im Gravieren und
Ziselieren geübt. Denn der Münzenschneider bedarf des festen Grundes kunst-
handwerklicher und technischer Durchbildung; mit dem Modellieren allein
ist es da nicht getan. Auf der Akademie, zuerst an der Spezialschule für
Graveur- und Medailleurkunst neben Rudolf Marschall und Franz Pawlik
unter der Leitung Tautenhayns des Vaters, dann als Schüler Edmund
Hellmers an der Bildhauerschule, hat Josef
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mit Hand in Hand zu einer mehr malerischen Auffassung nach dem Vorgange
der Pariser Medailleure. Weithin bekannt gewordene Bildnismünzen (Anton
Bruckner, Propst Kerschbaumer, I-Iutterstrasser, die Ehepaare Schuster von
Bonnott und Eisl, Alfred Grünfeld) haben ihm auch für Riga einen Auftrag
eingetragen, dessen Erfolg um so bemerkenswerter war, als es dabei galt, die
Züge eines Verstorbenen, dem Künstler persönlich Unbekannten festzuhalten.
Gerade an dieser Schaumünze auf den Balten Dr. Buchholz bewährte
sich aber auch, als väterliches Erbteil, der strenge Stil idealisierender Alle-
gorie: in der Gestalt eines Geharnischten, der die Rückseite der Münze ziert.
Schon 1903 hatte Tautenhayn der Jüngere für den Wiener Friedenskongreß
eine Plakette ausgeführt, deren Sinnbild - die aufragende Gerechtigkeit, auf
deren Wagschalen der Friedenslorbeer schwerer wiegt als das Schwert der
Zwietracht - von der Weltgeschichte allerdings indessen Lügen gestraft
worden ist. Dafür bewährt sich aber gerade in diesen Tagen die für unser
Vaterland ganz unschätzbare Bedeutung zweier anderer in Plaketten seiner
Hand gefeierten Ereignisse: der Durchschlag des Wocheiner Tunnels und
"UWE"! WELDE
-: ri.
Helene Schulz: Erzherzog Friedrich