sprechenden Ausweichungen zwar, doch im wesentlichen aus, was den
neueren Kulturvölkem gemeinsam ist. Dieses Gemeinsame ist vor allem
rasche Beweglichkeit, KÃŒrze aller Bewegungen. Wir wollen die Materie
beherrschen, wir haben schlechterdings keine Zeit ÃŒbrig."
Anderseits fehlt uns heute jener Sinn fÃŒr das "Pathetische", welcher die
Trachten frÃŒherer Jahrhunderte und die Art, wie die Kleidung getragen
wurde, gekennzeichnet hat; "wir haben nur ein LÀcheln, wenn Einer durch
Anderes als sich selbst in seiner Erscheinung sich herausdrÀngen will; wenn
er etwas vor sich hertrÀgt."
Das Temperament der Nationen, das Tempo ihres gesellschaftlichen
Lebens sind mitbestimmend bei der Rolle, welche sie auf dem Gebiete der
Mode spielen können, fÃŒr die EinfluÃnahme, welche innerhalb der allge-
meinen Grenzen ausgeÃŒbt werden kann. Anderseits ist der Grad von Ver-
stÀndnis fÌr die Forderungen der Zeit, die Empfindlichkeit fÌr das Ausschlag-
gebende im ZeitgemÀÃen ein MaÃstab fÃŒr die LebensiÀhigkeit und Dauer
dieser Beeinflussung.
Man hat in den Leistungen unserer Kunstgewerbe schon so vielfÀltige
Beweise fÃŒr die FÀhigkeit unserer KrÀfte erhalten, das ZeitgemÀÃe und fÃŒr
die Zeit Charakteristische betonen zu können, daà die Ausdehnung dieser
BetÀtigung auf das Gebiet der Mode eine naturgemÀÃe Erscheinung bildet.
Wir können in der Modeausstellung, welche das Haus des k. k. Ãster-
reichischen Museums fÃŒr Kunst und Industrie jetzt bietet, eine ÃuÃerung des
Schaffensdranges jener zielbewuÃten kÃŒnstlerischen Faktoren erblicken, die,
unbeirrt von groÃen vorhandenen GegensÀtzen
1 und Schwierigkeiten, unbeirrt von der Kompli-
ziertheit gerade dieser Angelegenheit, ihre
KrÀfte in den Dienst der Beeinflussung der
Mode gestellt haben. Die Mode ist ihnen nur
ein Glied allerdings ein wichtiges in der
Kette der GeschmacksÀuÃerungen und der
i," Ausdrucksformen des Zeitempfindens und des
Ei à i Wollens unserer Zeit. Es war nur ein konse-
l i 1 quentes Weiterschreiten auf bereits betretenen
k 3- .9: Pfaden, nachdem die Baukunst, die Raum-
"i" '51 " gestaltung, die Einrichtung unserer Behausung
in allen Teilen von neuem Leben zeugen, daÃ
auch eine stÀrkere kÌnstlerische Betonung
unserer eigenen ÀuÃeren Erscheinung ange-
strebt wurde.
Die Veranstaltung, welche diesen weit-
gesteckten Zielen dient, steht unter dem höch-
Modeausnnun sten Protektorat Ihrer k. u. k. Irloheit der
im österreichischen Mus25m_ man? durchlauchtigsten Frau Erzherzogin Isabelle,
beutelvon BayerÀKreuzigWeiperti.B. welche seit langem schon bestimmten Einzeln-