IE KINDER UND DER KRIEG" VON RICHARD ROTHEÜ" Wer die
„ anziehende kleine Ausstellung bei Heller (Weihnachten 1914) noch in Erinnerung und
die vielfachen Besprechungen und Erörterungen in der Öffentlichkeit kennen zu lernen
Gelegenheit hatte, weiß, wie intensiv Lehrer Richard Rothe die künstlerische Seite des
Themas: „Die Kinder und der Krieg" zu verfolgen bemüht ist. Indem er eine gute Auswahl
von Bildern - Zeichenübungen ohne Bildabsichta mit Auszügen aus diesen Besprechungen
und seinen eigenen Erläuterungen und theoretischen Aufklärungen verbindet, gibt er in
seinem handlichen, gut ausgestatteten Buche zugleich einen Rückblick auf seine eigenen
erfolgreichen Leistungen und Bestrebungen.
Anderseits weiß er einige wichtige allgemeine Fragen der künstlerischen Erziehung
durch Beispiele und kluge Worte so zu beleuchten, daß die Kenntnis des Buches für
Erzieher und Lernende Anregungen mannigfaltiger Art bietet. H. F.
ER BILDERMANN". Unter dem Namen „Der Bildermann" gibt Paul Cassirer
„ eine neue Kunstzeitschrift heraus. Hervorragende Künstler, wie Slevogt, Gaul, Lieber-
mann, Barlach, Käthe Kollwitz, Purrmann, Pechstein, Kokoschka, Heckel und andere,
werden Originallithographien für sie schaffen. Die Redaktion leitet Leo Kestenberg.
ENKMALE DER KUNST IN DEN SÜDLICHEN KRIEGSGE-
BIETEN." Das Buch von Leo Planiscig verdankt seine Entstehung dem großen
Interesse, das wir jetzt diesen Ländern entgegenbringen. Es ist in der Form eines Führers
nach geographischen Gesichtspunkten geordnet, der Verfasser bespricht, von Ort zu Ort
wandernd, jedesmal in kurzen Worten die historisch wichtigen Ereignisse einer Kunststätte
und behandelt dann an der Hand eines reichen Abbildungsmaterials die einzelnen Kunstwerke.
Der Boden dieser Länder, seit den ältesten Zeiten viel umstritten, hat die verschie-
densten Völker beherbergt und so kommt es auch, daß die Einführung in die höchsten
Leistungen der Kunst in diesen alten Kulturstätten uns auf allen möglichen Gebieten der
Kunstgeschichte eine reiche Ausbeute bietet. Es ist nicht immer eine bodenständige Kunst,
die hier entstanden ist, sondern die bedeutendsten umliegenden herrschenden Völker haben
hier die Spuren ihrer hohen Kunstentwicklung hinterlassen.
Der Verfasser, der dem Küstenlande entstammt und sich viel mit dem Studium seiner
engeren Heimat befaßt, bietet uns die Ergebnisse der modernen Forschung über die erst in
der letzten Zeit kunsthistorisch gewürdigten Werke. Er versteht es, die bedeutendsten Kunst-
werke auszuwählen und uns so ein Bild des reichen Kunstbesitzes dieser Länder zu geben.
Die zahlreichen Abbildungen, unter denen auch eine große Zahl von Originalaufnahmen
sich befindet und die sehr sorgfältig wiedergegeben sind, bieten uns ein reiches Material,
das so übersichtlich zusammengestellt in keiner Publikation zu finden ist, so daß das
Werk für die allgemeine Orientierung über den Kunstbesitz dieser Länder außerordentlich
praktisch und nützlich ist. A. S.
DIE FREUNDE DER DEUTSCHEN SCHAUMÜNZE. Im Dezember xgrg,
als an dieser Stelle über alte und neue Kriegsgedenkmünzen berichtet wurdeß"
haben sich auf Anregung Menadiers, des Leiters der Berliner Münzsammlung, die
"Freunde der deutschen Schaumünze" vereinigt, um „die ungeheuren Erlebnisse des
Weltkrieges, in dem wir um unser Dasein kämpfen, in dauernden Gestalten festzuhalten
und der spätesten Nachwelt zu überliefern".
Nun liegt bereits eine ganze Reihe von Arbeiten in Ausführung und bildlicher
Wiedergabe vor, so daß man sich über den bisherigen Erfolg dieser Bestrebungen ein
"l Schulwissenscbaftlicher Verlag A. l-Iaase, Prag.
i" Denkmal: der Kunst in den südlichen Kriegsgebieten, Isonzoebene, Istrien, Dalmatien, Südtirol von
Leo Planiscig, Kunstverlag Anton Schroll ä Co., G. rn. b. H. in Wien.
v" Kriegsgedenkmünzen. Von julius Leisching, Brünn (Kunst und Kunsthandwerk, 1915, Heft n).