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für die antike Töpferkunst bestimmt; der große Hauptraum dient jedoch zur Aufstellung des
Glases. Dieser Raum erschien hiefür gewissermaßen dadurch vorausbestimmt, daß sich hier
schon früher die beste Gelegenheit ergeben hatte, die Glasgemälde unterzubringen. Von der
Aufstellung des Glases wollen wir nur bemerken, daß es fast durchaus so untergebracht
werden konnte, daB die Stücke nun frei gegen das Licht gestellt sind, also sowohl bei durch-
fallendem als bei auffallendem Lichte gesehen werden können. Es wird ja jeder, der ein
Glas in die Hand nimmt, es unwillkürlich gegen das Licht halten und allenfalls auch
drehen. Nur bei den Gläsern mit farbigen Schmelzen und bei einigen besonderen Arten
erschien eine andere Aufstellungsart (zum Beispiele mit Stoßhintergrund) wünschenswert.
Wie schon zu Beginn des Berichtes erwähnt worden ist, hat gerade diese Abteilung
eine besondere Bereicherung erfahren, indem außer verschiedenen Einzelstücken eine
Reihe ganz ausgezeichneter Arbeiten aus der ehemaligen Technologischen Sammlung
(siehe diese Zeitschrift, Jahrgang 1915, Seite 360, und Seite 207 Ff. dieses Heftes) und
eine große Anzahl nicht minder bedeutender aus einer hervorragenden Privatsammlung
für das Museum erworben werden konnten. Gerade die gesicherte und nutzbare Unter-
bringung dieser Stücke war eine Hauptveranlassung der ganzen Neuordnung. Die Glas-
sammlung, die bisher schon sehr hervorragend war, hat durch diese Neuerwerbungen
jedenfalls eine sehr glückliche Abrundung erfahren.
Ein Teil des Ganges zum neuen Hause soll für wechselnde Ausstellungen benützt
werden, in denen man gruppenweise volkstümliche und neuere Arbeiten vorführen wird;
diese werden aber auch sonst zu Studienzwecken immer zugänglich sein."
ESUCH DES MÜSEUMS. Die Sammlungen und Ausstellungen des Museums
wurden in den Monaten Mai, Juni, Juli und August von x4.o65 Personen, die
Bibliothek von 4.944 Personen besucht.
UNSTGEVVERBESCHULE. Bei der diesjährigen Konkurrenz um den Max
Mauthner-Preis, den die niederösterreichische Handels- und Gewerbekammer all-
jährlich verleiht und der 200 Kronen beträgt, erhielt die Schülerin Anna Depolo (Schule
Moser) diesen Preis für die beste Lösung der Aufgabe. „ein geschmücktes Band, für Damen-
kleidung verwendbar, in Druck oder Weberei oder Stickerei, herzustellen als Entwurf oder
in Originalausführung".
LITERATUR DES KUNSTGEWERBES 54b
I; TECHNIK UND ALLGEMEINES.
ASTHETI K. KUN STGEWERB-
LICHER UNTERRICHT so
EISLER, M. Von der Wiener Werkstätte. (Dekorative
Kunst, Juli.)
ENGELHARD, W. Die Ausbildung der Dekorateure
und die Kunstgewerheschuleu. (Innen-Dekoration,
Juli-Aug.)
FRIEDMANN, E. Ausstellungs- und Schaufenster-
dekoration. (lnnen-Dekoration, Juli-Aug.)
LÜTHGEN. Kunst im Kunstgewerhe. (Deutsche Kunst
und Dekoration, Aug.)
PICHLER, R. Salzburg und seine Kunst. (Österr.
Rundschau, Mai.)
SCHULZE, O. Deutscher Stil oder Internationalismus?
(Innen-Dekoration, Mai.)
ZOFF, O. Die österreichische Tradition und das öster-
reichische Kunstgewerbe. (Innen-Dekoration, juni.)
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A. H. Brunnen und Brunnenhilder. (Die Plastik,
1916. 5-) '
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Kunst, April.)
BOLLE, Ich. Über die Bekämpfung des Holzbohr-
wurrnes (Anobium) in einem alten Kunstwerke.
(Zeitschrift für angewandte Entornologie. März.)
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lung v. Beclrerath. (Kunst und Künstler, Mai.)
BREUER, R. Porzellan-Arbeiten von Paul Scheurich.
(Deutsche Kunst und Dekoration, Mai.)
CAHEN, F. M. Zur dänischen Landhaus-Architektur.
(Innen-Dekoration. Juni.)
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(Mitteil. der k. k. Zentrnlkomrn. für Denkmal-
pdege, III. Folge, XIV. u.)
C. G. Hugo Lederers Merkurbrunnen in Frankfurt a. M.
(Die Kunst für Alle, XXXI, 17, 18.)
(Dekorative
' Ein Teil der volkstümlichen Arbeiten, der dazu geeignet erschien, ist übrigens in die Neuaufstellung
eingegliedert worden.