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Volltext: Beiträge zur Geschichte der Gewerbe und Erfindungen Oesterreichs von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart ; Weltausstellung 1873 in Wien ; Erste Reihe: Rohproduction und Industrie

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Die früher bekannten Objecte des Bergwerksbetriebes sind durch 
einige neue (Nickel- und Uran-Erze, Zinkblende, Bergöl) vermehrt 
worden; das Berggesetz vom Jahre 1854 gewährt dem thätigen 
Unternehmer genügenden Schutz, und die modificirte und erweiterte 
Anwendung des (beim Bergbau schon seit den ältesten Zeiten üblichen) 
Associations-Prineipes hat ausgedehnte Bergbau-Unternehmungen 
hervorgerufen, welche in der Lage sind, alle Fortschritte der Technik 
nutzbringend anzuwenden. 
Uebergehen wir auf den Hauptzweck der vorliegenden Zeilen, 
auf die Betrachtung der technischen Verbesserungen und Erfindungen, 
welche seit 1750 bei den Berg- und Hüttenwesen Anwendung fanden, 
so drängt sich die Wahrnehmung auf, dass weitaus die Mehrzahl 
dieser Fortschritte den letzten Decennien angehört. 
Zur leichteren Uebersicht wollen wir die einzelnen Zweige des 
Berg- und Hüttenwesens abgesondert betrachten. 
I. Bergbau. Bei dem Erdbohren (in Oesterreich bekanntlich 
schon seit Jahrhunderten zur Anlage von Brunnen angewendet) sind 
kohlen betrieben. Adler sollte die Zeichnung seines Glasofens mittheilen, 
verweigerte dies aber. 
Den Gesellen, welche bei ihren Feuern wenigstens a / 3 Steinkohlen 
verwendeten, wurde das Bürger- und Meister-Recht vor Anderen zuge 
sichert. 
1767 wurden die Landes-Gubernien angewiesen, den Gebrauch der 
Steinkohlen bei Feuerarbeiten und anderen Gewerben einzuführen. Dem 
Tiroler Gubernium, welches dagegen Anstände erhob, wurde die Möglichkeit 
der Steinkohlen-Verwendung nachgewiesen. 
1767 wurde dem Erfinder eines Ofens zum Heizen und Kochen mit 
Steinkohlen (Stöber in Wien) eine Belohnung von 12 Ducaten angewiesen. 
1769 wurden die gelungenen Versuche des Haller Salzamts - Directors 
v. Menz, die Salzsiedepfannen mit Steinkohlen zu heizen, allen Landes 
behörden mitgetheilt. 
Dem Schlosser Reimers in Brünn, der erste, welcher Oslavaner Kohlen 
verwendete, wurde eine goldene Medaille verliehen. 
1770 wurde verordnet, dass von den zu Marksdorf bei Stracena neu 
entdeckten Steinkohlen den dortigen Schmieden unentgeltlich angemessene 
Mengen zugetheilt werden sollen. 
1778 wurden die Schlosser Conrad Hess in Wien und Neidl in Schwe 
chat nach Eisenerz und Böhmen zum Unterricht der Eisenarbeiter entsendet. 
1779 verordnete man, die armen Leute und die Feuerarbeiter in Tirol 
unentgeltlich mit Häringer Kohlen zu betheilen. 
1784 sicherte man den Entdeckern von Steinkohlenlagern Beloh 
nungen zu. 
1789 wurde den Grundeigenthümern das Vorrecht zum Bau der Kohlen 
lager eingeräumt.
	        
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