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und 1623 starb, ein Verwandter, vielleicht
der Sohn unseres Nikolaus war, läßt sich
nach den zur Zeit vorhandenen Unterlagen
nicht bestimmen."
Über den im vorstehenden erwähnten
Melchior Horchaimer, der gleich dem vor-
genannten, vielleicht durch verwandt-
schaftliche Bande mit ihm verknüpften,
1561 Meister gewordenen und 1583 ver-
storbenen Nikolaus Horchaimer als Zinn-
gießer in Nürnberg wirkte, ist nun in
letzter Zeit recht beachtliches Material zu
Tage gefördert worden. In seinem 1904
erschienenen vortrefflichen Werke „Nürn-
berger Ratsverlässe über Kunst und
Künstler im Zeitalter der Spätgotik und
Renaissance (1449) 1474 bis 1618 (1633)""'
hat I-Iampe mehrere diesen Meister be-
treffenden Urkunden veröffentlicht. Und
1905 ist eine bis dahin unbekannte, von
ihm herrührende und mit seinem vollen
Vor- und Familiennamen bezeichnete
Arbeit im Antiquitätenhandel aufgetaucht
und in die Sammlung Demiani gelangt, die
auch zahlreiche aus derI-Iandvon Nikolaus
I-Iorchairner stammende Stücke enthält.
Was nun zunächst die von I-Iampe
angeführten Stellen anbelangt, so seien
sie im folgenden wortgetreu wiedergeben.
Sie lauten:
„Martin Rehelein und Melchior Hochchemer, bürgeren hie, soll man
die gepettene fürschrifft wegen ihres ihnen abgeraubten sylbers und geldts
an herrn Julium, bischoffen zu Würtzburg, in meliori formo mittheylen, auch
ihnen, da sies begeren, einen syndicum zugeben" (Band II, Seite 264,
Nummer 1502)."
„Des herrn bischoffs zu Wirtzburg antwortlich schreiben uff Meiner
Herren fürschrifft wegen Martin Rehlein und Melchior I-Iorchamer ires und
I-Ianß Schadembach zwischen Selgenstat und Rotenfelß geraubten silber-
geschmeid und anderer wahren halben soll man denjenigen furhallten, die
Typische Schopfanlage
t Erschienen in den „Quellenschriften für Kunstgeschichte und Kunsttechnik des Mittelalters und der
Neuzeit" als der Neuen Folge XL, XII. und XIII. Band (Wien, Karl Graeser k Cie., Leipzig, B. G. Teubner).
"' Aus dem Zusammenhange mit anderen, vor und nach den wörtlich wiedergegebenen Stellen abge-
druckten Auszügen (vergleiche insbesondere Band II, Seite 255, Nummer 1509) ergibt sich, daß die erwähnte
Berauhung in das jahr 15g7 fällt. Der genannte Bischof julius von Würzburg ist der bekannte Flirstbischof
Julius Echter von Mespelbrunn (1573 bis 1617), der Stifter des berühmten juliusspitals zu Würzburg.