Gemalte Decke in der Kapelle des Schlosses Suechau (Steiermark)
neue Gestaltungsweise des Eisenbaues nur dort durchgreifen können, wo
das eigentlich tragende Material in die Erscheinung treten konnte.
Die eisernen Deckenkonstruktionen in Ausstellungsgebäuden, in Bahn-
hofshallen, die zumeist eine unverhüllte Dachkonstruktion in Verbindung mit
ebenen Deckenflächen zeigen, sind in ihrer Art manchmal Leistungen von
bleibendem Wert, die erst dann gewagt wurden, als das Verfolgen der
Kompromisse versagte, welche die Scheindecken erreichen sollten.
Heute besitzen wir wieder im Eisenbeton ein ausgezeichnetes kon-
struktives Hilfsmittel, das weder der flachen noch der gewölbten Decke
künstlerische Hemmungen auferlegt, weil seine konstruktiven Erfordernisse
zumeist auch dem Auge wohltun, ästhetisch und technisch befriedigen.
Zugleich ist der Raumentwicklung in bezug auf ihre Ausdehnung keine enge
Schranke mehr gezogen.
Die Kassettenbildungen und Felderteilungen sind wieder organisch an
der flachen Decke durch das Bausystem gegeben, das sich zeigen darf, und
das Rippensystem der Gewölbe Findet ebenso logisch seinen Ausdruck. Ander-
seits sind auch ungebrochene Flächen leicht herstellbar, wo die Malerei
Entwicklungsraum Findet.