Fach der großen Bildhauerey war
indes meine Laufbahn mit dieser
Krankheit abgeschlossen. Der
Abb. 7. Luisen-Tasse, Berlin, um 18m (Hohenzollern-Museum)
Leibarzt verkündetemir unfehlbare Rückkehr des nemlichen Zustandes,
wenn ich wiederum zu anstrengender Arbeit, besonders zur Arbeit in
Marmor und Stein zurückkehrte.
Gezwungen mußte ich daher die Art
meiner Kunstausübung wechseln
und mich vorzugsweise mit dem
modellieren beschäftigen, wobey
ich aber wiederum vorwaltend das
Wachspoussieren und Darstellung
von Bildnissen in der mir eignen
Art wählte, weil es am mehresten
geeignet war, Brot Erwerb zu geben.
Damit verband ich auch die Aus-
übung einer nicht ganz gemeinen
Fertigkeit im Gypsformen und
Gießen, und es ist vielleicht nicht
ganz uninteressant als Anektode
wie der Kaiser Franz so großen Ge-
schmack an dieser Beschäftigung
fand, daß ich ihm eigens Unterricht
darin geben mußte.
Ein Graf Daben, der unter
einem einige Zeit lang geführten an-
genommenen Nahmen ,Müller' und
durch sein Kunstcabinet bekannter
ist, benutzte meine Wachsgüsse, um
Abb: 8. Vase mit den Pralilstandbildern der Königin Luise
und ihrer sieben Prinzen und Prinzessinen, Berlin, um 18x o
(Schloß Charlottenburg, Wohnung der Königin Luise)