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Volltext: Chemische Industrie, Wiener Weltausstellung Heft 20

Eisen. 
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b. für Gewehrläufe und Maschinenachsen; c. für Schneidewerkzeuge 
und Sägeblätter; d. für Meissei, Drehstähle und dergleichen. 
kC Si 
a. 0-085 0-008 
b. 0-25 0-036 
c. 0-70 0-032 
d. 1-05 0-067 
P S Mn 
0"025 Spur Spur 
0-022 Spur 0-234 
0-023 Spur 0-256 
0'028 Spur 0*355 
Hieraus ergiebt sich, dass mit dem höchsten Härtegrade, der zu er 
reichen ist, der-Gehalt an a C, Si, P und Mn zunimmt, dass aber der Kohlen 
stoff in allen Fällen für die Eigenschaften des Stahls hauptsächlich, ja 
ausschliesslich, entscheidend ist. Dass von ihm auch die Festigkeit 
des Stahls bedingt wird, wies F. E. Yickers 1 ) nach. Dieselbe nimmt 
bis 1 "2 5 K C zu und erreicht damit das Maximum gegen das Zerreissen, 
mit 108"60 Kg auf ein Quadratmillimeter Querschnitt. 
Es wurde schon oben erwähnt, dass Caron sich, ähnlich wie im 
Roheisen, auch im Stahle den Kohlenstoff als in zwei Modificationen 
vorhanden vorstellt. Auch Calvert 2 ) theilt diese Ansicht, weil, wie 
auch schon Karsten nachwies, gehärteter Stahl beim Auflösen in 
schwachen Säuren eine russartige Kohle abscheidet, während bei wei 
chem eine graue graphitartige Masse von der Form des Stahlstückes 
zurückbleibt. Indessen hat L. Rin man") gezeigt, dass letzteres 
nicht der Fall ist, wenn das Auflösen durch Wärme unterstützt wird. 
Dieses beweist, dass die abgeschiedene Masse nicht Graphit sein kann, 
der bekanntlich von den Säuren auch in der Siedhitze nicht oxydirt 
wird, vielmehr besteht sie, wie schon Karsten fand, aus einer angeb 
lichen Verbindung von Kohlenstoff mit Eisen, die beim Verbrennen 80 
bis 95 p. C. Eisenoxyd hinterliess, aber niemals constant war, und die 
er für ein Polycarburet hielt. Das Vorhandensein von ß Kohlenstoff 
im Stahle und die Rolle, welche er nach Caron’s Ansicht darin spielt, 
ist daher als mindestens noch sehr zweifelhaft anzusehen. 
Ueber die Aufnahme von Kohlenstoff in weichem Eisen unter Bil 
dung von Stahl experimentirte F.Margueritte 4 ) und fand, dass reines 
Kohlenoxyd, das aus Oxalsäure mit Schwefelsäure dargestellt worden 
war, in der Glühhitze von Eisen zersetzt wird und dass dabei n C in 
Verbindung tritt, daher der Typus des Stahls ein Eisencarburet sei. 
Zu demselben Resultate führte L. Cailletet’s 5 ) Untersuchung der Gase 
in Cementirkästen. Es wurden 300 Kg Holzkohlenschmiedeeisen 
in Stäben von 1 cm Dicke im Cementirkasten mit Vs Eichenkohle 
V Vickers, Revue univers. 1865 IX, 540; Berg- u. Hüttenmänn. Ztg. 
1866, 44. 2 ) Calvert, Compt. rend. LIII, 1259; Dingl. pol. J. 1863, 190. 
3 ) Rinman, Journ. f. prakt. Chem., C. 33. 4 ) Margueritte, Compt. 
rend. LIX, 185, 376. 6 ) Cailletet, Compt. rend. LX, 564; Dingl. pol. J. 
CLXXVII, 5.
	        
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