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II. Gobelins-Ausstellung im Belvedere zu Wien.
Der Abschied von Achilles und Thetis. Niederlande, XVIII. jahrhunden
durchaus typische Blu-
menbordiiren mit da-
zwischengestellten al-
legorischen Figuren
aufweist.
Raffael - Bordüren
in der Art der beschrie-
benen hat Barend van
Orley zu seinem Abra-
ham-Zyklus entworfen.
Die schönen allegori-
schen Figuren, stehend
in Nischen oder sitzend,
durch Architektur-
stiicke getrennt, neh-
men inhaltlich Bezug
auf die jeweilige Dar-
stellung im Bildfeld,
gehen also über das
reinDekorative hinaus.
Sie bilden nicht nur
eine formale, sondern
auch eine illustrative
Begleitung der Haupt-
darstellung.
Eigentliche Gro-
teskeneinfassungen fin-
den sich auf der Aus-
stellung in genügender
Anzahl und in sehr cha-
rakteristischer Durch-
bildung. Originell hat
Pieter Coecke van Aelst
auf seinerTodsündenserie die Groteske gestaltet. Geschweiftes, äußerst plastisch
wirkendes Ornamentwerk ist durchsetzt von Tieren und bacchischen Figuren.
Besonders fein durchgeführt erscheint die italienische I-Iochrenaissance-Gro-
teske bei der Romulus-Folge und bei derUmrahmung der beidenPassionsdarstel-
lungen." In französischem Geiste des beginnenden XVIIIJahrhunderts zeichne-
risch und koloristisch umgestaltet zeigt sich die Groteske bei der Coypel-Serie.
Reine Ornamentbordüren finden sich verhältnismäßig selten. Sie erschei-
nen dort, wo das Innenfeld eine starke rhythmische Durchgliederung erfahren
hat, wie bei der Vertumnus- und Pomona-Folge und den Wappenteppichen
des XVIII. Jahrhunderts. Auch bei den auf eine große Figurenwirkung hin
"i Die Prunkumrahmung derForltainebleauerFolge steht als Nachbildung einer Stuckdekoration außei-Betracht.