Museums dortselbst; nCollection Spitzen; ferner F. B. Obernetter, nDas
bayerische Nationalmuseum in München-i; ferner als moderne Arbeit im
Charakter der Alten: Einsatz eines Prunkschrankes von J. v. Storck und
Franz Michel im Sitzungssaale des k. k. Oesterr. Museums, abgebildet
in i-Arbeiten der Oesterr. Kunstindustrie aus den Jahren 1868-1893",
Blatt XIII.)
Die beiden berühmten Städte Süddeutschlands Nürnberg und
Augsburg, in denen das Kunstgewerbe überhaupt blühte, gehen auch
auf unserem Gebiete voran. In Augsburg sehen wir einen technischen Vor-
gang sich wiederholen, der uns schon im Alterthume, selbstverständlich
unter veränderten Verhältnissen. begegnet. Die Goldschmiede verzierten
in eigener Weise Cassetten, kleine Schränkchen, Altärchen u. dgl. m.
mit fein ciselirten. in Silber hergestellten Ornamenten. Bald ahmten die '
Kunsttischler in ihrer Weise diesen Vorgang nach und nagelten ausge-
schnittene Silberornamente auf ihre Erzeugnisse und später legten sie
solche Verzierungen auch ein. Zumeist wurde für alle diese Arbeiten
schwarzes, bei besonders kostbaren, Ebenholz verwendet. Dies ergab
eine Specialität. (Siehe: Cassette in der Sammlung des k. k. Oesterr.
Museums;' dann auch nMeisterwerke schwäbischer Kunst auf der Aus-
stellung zu Augsburg 1886m, und die schon erwähnte Publication des
kunstgewerblichen Museums über die Landesausstellung in Prag 1891.)
Andere Städte folgen den beiden früher genannten nach, und über
die gesammten deutschen Lande zieht sich ein Netz tüchtiger Arbeiten.
Es würde den Rahmen unserer heutigen Auseinandersetzungen weit über-
schreiten, wollten wir alle die deutschen Meister, die sich auf dem Gebiete
der eingelegten Holzarbeit einen Ruf erwarben, aufzählen und nur Einiges
über ihre Schöpfungen - die sich in Breslau, Celle, Danzig, Dresden,
Lübeck, Lüneburg, München, Wolfenbüttel und noch an vielen anderen
Orten befinden - sagen. Wenn wir die Namen: Baumgartner, Beck,
Beheim, Eichler, Evers, Härtl, Kellerthaler, Mann, Schicker, Schieferstein,
Weishaupt, Winkler nennen, so sind dies einige von vielen.
Einer der ungezählten Arbeiten aus unserem eigenen Lande,
einer der hervorragendsten auf dem Gebiete der lntarsia überhaupt,
müssen wir jedoch noch ein paar Worte im Besonderen widmen. Es sind
dies die Wandvertäfelungen sammt den Thüren und dem Plafond im soge-
nannten Fürstenzimmer eines ehemaligen Somrnersitzes des Bischofs (Johann
Thomas, Freiherrn v. Spaur1578-1591) von Brixen in Tirol: Velthurns.
Die gestimmte Vertäfelung dieses Raumes ist in farbiger Einlegearbeit
hergestellt, großartig in der Gesarnmtwirkung, vorzüglich in der Aus-
führung. Ein Kleinod vom Ende des 16. Jahrhunderts, das uns glück-
licherweise durch die Bethätigung patriotischen Geistes der regierenden
Fürsten von und zu Liechtenstein erhalten geblieben ist, der es zu
rechter Zeit erwarb, als die Gefahr vorhanden war, dass es unserem Vater-
lande verloren gehe. Die in den Blättern für Kunstgewerbe, Band X,