den inselhaften
südlichenHoch-
kulturen den
ganzen euro-
päisch-asiati-
schen Norden
umfaßten, die
für Europa vor
allem durch die
Völkerwande-
rung historisch
faßbar wurden.
Um das Gold-
gebirge des Altai herum, wo türkische Völker saßen, iinden sich Denkmäler
einer hoch ausgebildeten Metallklmst in Gold, die zeitlich weit in die jahr-
hunderte vor Christus zurückreicht, lokal vor allem nach Südrußland (Kuban)
hin verbreitet ist, an der Peripherie ihres Ausbreitungsbezirkes aber sowohl
im Material (Kupfer) wie auch in ihrer künstlerischen Kraft geringwertiger
ist. Die Stücke, die augenscheinlich über Holzmodeln getrieben sind, lassen
seltsame künstlerische Grundsätze erkennen, die am ehesten von den
Bestrebungen unserer modernsten Kunst aus bewertet werden können.
Neben Stücken rein ornamentaler Art finden sich Darstellungen von Lebe-
wesen, in denen aber das Organische ihres natürlichen Aufbaues vollständig
einem formal-abstrakten Organismus weicht, den Werten des Materials,
einem kraftvollen Linienausdruck und einer rhythmischen Massenverteilung
untergeordnet ist. So ist der Körper des Goldtieres Abb. 1'" zu einem Kreise
zusammengebogen, der ein aus Schwanz und Beinen gebildetes Wirbel-
motiv umfaßt, so daß der natürliche Wachstumszusammenhang fast ver-
lorengeht. Gleich-
wohl sind die ein-
zelnenKörperteile,
Rumpf, Hals, Bei-
ne, Schwanz und
Kopf, und dieser
wieder in seinen
Bestandteilen,
untereinander klar
voneinander ab-
gesetzt, sie haben
geradezu Selb-
ständigkeitswert
' E. Minns, „Scy-
thians and Greeks", Cam-
bridge rgxg, Seite 274,
F55 19+ Abb. 3. Golclblech aus Sibirien (Petersburg. Eremitage)
Abb. z. Goldtier aus Kelermes (Petersburg, Eremitage)