Collegen am Museum, einen edlen und treuen Freund und Berather.
Franz Kosch begann seine Laufbahn als Chemiker an der Technik in
Wien, wo er in jungen Jahren Assistent des Professors Schröter war,
Von da wurde er als Arcanist an die Wiener Porzellanfabrik gerufen.
Das war zu jener Zeit, als Director Alexander Löwe an die Spitze der-
selben getreten war, selber ein Chemiker, aber mit dem Bestreben, auch
künstlerisch die Fabrik wieder zu erheben und zu beleben. Kosch kam
diesem Bestreben in seiner Weise zu Hilfe, indem er neue Technik anzu-
wenden versuchte, so den Ueberdruck, und alte wieder hervorrief, so die
vergessene Verzierung in erhabenem Golde, die alte Erfindung Leithnefs.
Trotzdem gelang es aber beiden nicht, die Fabrik vor dem Untergange
zu bewahren. Als sie 1864 aufgehoben wurde und ihre Thätigkeit been-
dete, wurde Kosch nach Hainburg versetzt zur chemischen Untersuchung
und Beurtheilung der Tabake. Auf dem Gebiete der Porzellane und
Fayencen hatte er sein Feld gefunden und Erfahrungen gesammelt, die
nun brach liegen bleiben sollten. Auf dem Gebiete der Tabaksunter-
suchung war kaum etwas zu machen, was der Industrie weiter nützen
konnte. Er versuchte es nebenbei privatim, arbeitete für die Verzierung
von Glas und Porzellan, aber dieses Nebenbei war nicht die Weise, einen
so regen, stets auf Neues bedachten Geist zu beschäftigen. Da trat er
mit Hofrath von Eitelberger in Verbindung und erweckte in diesem den
Gedanken, am Oesterr. Museum unter seiner (Kosch's) Leitung ein ln-
stitut zu gründen, welches einerseits der Kunstindustrie in allen che-
mischen Fragen Auskunft geben und ihr neue Mittel und Wege schaffen
sollte, andererseits auch der Kunstgewerbeschule Dienste zu leisten hätte.
Das Ziel war allerdings wohl zu weit gegriffen, denn für das, was die
Industrie in Wirklichkeit bedurfte und was im Stande gewesen wäre sie
weiter zu führen, dafür wären größere Mittel und noch andere Kräfte
nöthig gewesen, als der kleinen Anstalt zur Verfügung gestellt wurden.
Nichtsdestoweniger bewährte sie sich auch unter diesen beschränkten
Verhältnissen, weil eben in Kosch ein Mann an ihrer Spitze stand, der
gerade als Specialität nicht seines Gleichen hatte.
Das kleine Atelier wurde zuerst in einem Nebengebäude des Guss-
hauses eingerichtet, bis das Schulgebäude der Kunstgewerbeschule fertig
stand, in welchem es nun, soweit die Räumlichkeiten gestatteten, nach
den Angaben des Leiters seine Unterkunft erhielt. Von nun an konnte
erst die rechte Verbindung zwischen Museum, Kunstgewerbe und der
chemisch-technischen Versuchsanstalt hergestellt werden, worin doch der
Kernpunkt der Wirksamkeit der letzteren bestand. Nur so, bei dieser engen
Verbindung konnte unter-Leitung von Professor Hans Macht die Email-
schule des Museums entstehen, welche die Limosiner Emailtechnik mit
gemaltem Email aufnahm und erweiterte. Und somit gebührt auch
Kosch ein wesentlicher Antheil an den Erfolgen dieser Fachabtheilung der
Kunstgewerbeschule. Aber er stellte ihr auch andere, von ihm selbständig