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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe X (1875 / 117)

für 
KUNST UND INDUSTRIE. 
(Monatschrift für Kunst und Kunstgewerbe.) 
Am l. eines jeden Monats erscheint eine Nummer. - Abonnementspreis per Jahr fl. 4.- 
Redacxeur Bruno Buchor. Expeditiun von C. Gerold": Sohn. 
Man abonnirt im Museum, bei Gerold 8x Camp, durch die Postanstalten, sowie durch 
alle Buch- und Kunsthandlungen. 
Nr, 117, WIEN, 1. Jvm 1875. X_ Jahrg, 
 
 
Inhllt: Das Oriental che Museum in Wien. - Die photographische Ausstellun m k. k. Oesterr. Mu- 
uum. - Penrion der Gesellschaft für Bronzemrlustrxe. W Kleinere Min eilungen. - Inserat. 
Das Orientalische Museum In Wien. 
Am 3. Mai wurde das Orientalische Museum durch Se. k. Hoheit 
den durchlauchtigsten Protector Erzherzog Karl Ludwig feierlich era 
öffnet. Von dem Directionsrathe, den Mitgliedern des neuen Institutes 
und den geladenen Gästen ehrfurchtsvoll empfangen, zeichnete Se. kais. 
Hoheit sich zunächst in das im Lesezimmer aufliegende Gedenkbuch ein. 
Der Präsident des Directionsrathes, Sectionschef Freiherr v. Hofmann, 
gab dann in einer kurzen Ansprache dem Danke des Directionsrathes für 
die werkthätige Förderung und kräftige 'Unterstützung seitens des durch- 
lauchtigsten Herrn Erzherzog-Protectors bei Gründung des Orientalischen 
Museums Ausdruck und erläuterte den Zweck des Institutes. Dasselbe 
sei berufen, der Industrie und dem Gewerbe die Möglichkeit zu bieten, 
sich auszubilden, um die Concurrenz aushalten zu können und um neue 
Absatzquellen im Oriente zu schaffen; der erstere Zweck solle durch die 
Ausstellungen, der letztere durch die Correspondenzen, insbesondere mit 
den Consulaten, erreicht werden. 
Se. k. Hoheit versicherte den Sprecher, dass er nach wie vor das 
Museum kräftigst unterstützen wolle, gab dem Wunsche Ausdruck, die 
Gewerbe, und lndustrietreibenden mögen von den'hier gebotenen Bildungs- 
mitteln den ausgedehntesten Gebrauch machen, und besichtigte sodann 
die Ausstellung, wo der Director des Museums, Herr Arthur v. Skala, 
Auskunft über die ausgestellten Objecte gab. 
In den Sammlungen, so reich sie sind und so geeignet, unsere 
Kenntniss des Orients zu erweitern und zu vertiefen, liegt indessen nicht 
die wahre Bedeutung des Instituts. Dasselbe musste es auch als seine 
Aufgabe erkennen, unserer Geschäftswelt im weiteren Sinne, Fabrikanten, 
Handwerkern, Kaufleuten, eine so viel als möglich vollständige Anschauung 
1875. 6
	        
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