MAK
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DIE GLASGEMÄLDE AUS DER ZWEITEN 
HÄLFTE DES 14. JAHRHUNDERTS 
bearbeitet von Ignaz Schlosser 
Im Jahre 1890 hat das Domkapitel von St. Stephan eine Anzahl 
von mittelalterlichen Glasfenstern, die sich nicht mehr an Ort 
und Stelle befanden und zu neuerlicher Verwendung als nicht 
mehr geegnet befunden wurden, teils den Historischen Samm 
lungen der Stadt Wien, teils dem österreichischen Museum für 
Kunst und Industrie gewidmet. Darunter befindet sich eine 
Gruppe von Scheiben, die sich von den übrigen Scheiben von 
St. Stephan durch ihr schlankes Format (durchschnittlich 
100x35 cm) unterscheidet. 
Diese Scheiben kamen auf dem Umweg über das Primglöcklein- 
tor und das Adlertor aus der Bartholomäuskapelle, bzw. der 
Schatzkammerkapelle in die beiden Museen. 
Uber den Bestand an Glasmalereien in der Bartholomäuskapelle 
sind wir durch die „Beschreibung der Metropolitankirche zu 
St. Stephan in Wien“ aus der Feder des Kooperators Joseph 
Ogesser, 1779, unterrichtet. Er schreibt: „Hier sind noch fünf 
Fenster mit gemalten Scheiben übrig, deren erstes die Steinigung 
des hl. Stephan, das zweite die heiligen drei Könige und das 
fünfte den heiligen Erzengel Michael vorstellet. In dem dritten 
und vierten ist das habsburgische Geschlecht entworfen . . .“ 
Im Jahre 1873 wird zum erstenmal angedeutet, die Bartholo 
mäuskapelle dürfte die Herzogcnkapclle sein (Berichte und Mit 
teilungen des Altertums-Vereines, Bd. XIII, S. 19). Diese be- 
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