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fälle, die Brandruinen von Chicago 187i. californische Riesenbaume und in mehreren
Ansichten das weltberühmte Yosemitethal. Folgt Lima, Santiago, Rio Janeiro, charakte-
ristische, zum Theil anheimelnde Städte-Ansichten, wechselnd mit einigen prächtigen
Vegetationsbildern. Wenig oder nichts Ansprechendes war in Australien und in Argentina
zu holen. (D- 118-)
(Verein zur Förderung des Handfertlgkeitsunterriohtes in
Wien.) Se. kaiserl. Hoheit Erzherzog Rainer hat das Protektorat des
Vereins zur Gründung und Erhaltung einer unentgeltlichen Knaben-
beschäftigungsanstalt auf dem Neubau übernommen. Mit der bereits be-
stehenden Schule soll nunmehr auch ein Lehrercursus verbunden werden
und es haben sich bereits 52 Lehrer zur Theilnahme an demselben
gemeldet. Ein erfreuliches Zeugniss des zunehmenden Verständnisses
für die Bedeutung des Handfertiglteitsunterrichtes liegt in der Vermehrung
der Mitgliederzahl des vorgenannten Vereines. Dieselbe hat sich im Laufe
des heurigen Winters geradezu verdoppelt und dürfte dieses Resultat
wohl zum nicht geringen Theile als der Erfolg der drei Vorträge ange-
sehen werden, welche im Oesterr. Museum von den Herren Lehrer
Bruhns und Director Sitte gehalten wurden.
Die Gesellschaft zur Forderung der Knnatgewerbeeohule hielt am 2. Mai
unter dem Vorsitze des Präsidenten Grafen Edm. Zichy ihre Generalversammlung ab.
Der von demselben vorgetragene Jahresbericht constatirt den l-Iinzutritt neuer Mitglieder,
die rege Thatigkeit an der Schule, die Anerkennung, welche der Anstalt durch Berufung
von acht absolvirten Zoglingen als Lehrer an Bildungsanstalten des ln- und Auslandes,
oder als Leiter von industriellen Etablissements, durch Erfolge bei Concurrenzen etc.
zu Theil wurde. Von Interesse ist ein vergleichender Blick auf die Verzeichnisse der Sti-
pendisten der Gesellschaft und der Mitglieder derselben. Von den 2.4 Schülern, welche im
Jahre 1833 mit Stipendien bedacht wurden, gehören it Böhmen an, 6 Mehren, z Ungarn,
t Salzburg, x Oberösterreich und 3 Wien , dagegen zahlt die Gesellschaft außerhalb Wiens
im Ganzen ll Mitglieder, und zwar in Böhmen 4, in Mahren t, in Ungarn z, in Steier-
mark 3, in Tyrol l - einschließlich der Handels- und Gewerbekammern in Graz und
Pilsen und der Gewerbevereine in Graz und Brunn - mit einem Gesammtbeitrage von
183 6., während an Stipendien und Schulgeldern 4327 B. ausgezahlt wurden. - Herr
Lobmeyr erstattete den Cassenbericht, Herr Josef Meyer den Bericht der Revision -
beiden wurde der Dank der Versammlung votirt und die Revisoren, die Herren: Josef
Mayer, Karl Fromme, Rud. v. W'aldheim ersucht, auch für das laufende Jahr die-
selbe Function zu übernehmen. Schließlich wurden die statutenmaßig ausscheidenden
Mitglieder des Ausschusses, Reg.-Rath Prof. Dr. Alex. Bauer und_ Reg-Rath Bucher.
wiedergewählt.
(Reinigung oftentlicher Knnetdenkmeler.) im Oesterr. Museum haben unter
dem Vorsitz: des Museums-Directors mehrere Sitzungen stattgefunden, welche die Ange-
legenheit der Reinigung öffentlicher Denkmäler zum Gegenstande hatten und an welchen
die Herren: Reg-Rath Prof. Bauer, Reetor der technischen Hochschule, Oberbaurath
Bergmann, Hofsecretar Segen schmidot als Vertreter des kaiserlichen Hofes, die
Gemeinderathe Matzenauer und BildhauetQKangl, der Conservator der Stadt Wien,
Prot. A. l-lauser, vom Unterrichtsministeriurn der Sections-Rath Dr. C. Lind und der
Ministerial-Secretär Dr. C. Zeller Theil nahmen. Es wurde nach eingehender Berathung,
da man über die eigentlichen Zielpunkte schon bei früheren Besprechungen klar geworden
war, bestimmt, als Versuch die Reinigung bei einem öffentlichen Bronze-Monument vor-
zunehmen und sodann nach Maßgabe der hierbei gewonnenen Erfahrungen an die Rei-
nigung jener Monumente zu schreiten, bei denen die Dringlichkeit nach einer solchen
am stärksten hervortritt. Der Anfang wurde mit dem verhaltnissmäßig kleineren und
leicht zu behandelnden Denkmal Ressefs auf dem Platze vor der technischen Hoch-
schule gemacht.
(Bau von k. k. Unterriohteenetalten.) Nachdem, begünstigt durch den niederen
Wasserstand im Donaucanale, die Ausschöpfung des Wassers aus den Fundamentgraben
in der Hegelgasse zum Bau der lt. k. Unterrichtsanstalten (Staatsgewerbeschule, staatliche
Lehrer-Bildungsanstalt, Anstalt zur Hernnbildung von Kindergärtnerinnen u. s. w.) auf
dem Platze zwischen der Hegel-, Fichte-, Schellinggasse und der Schwarzenbergstraße
bewerkstelligt werden konnte, ist der Bau rasch bis zur Parterrehöhe vorgeschritten, Be-
merltenswerth bleibt es, dass in der Hegelgasse bis zu einer Tiefe von 14 Meter gegraben
werden musste, um Schottergrund zu finden. Vor 400 Jahren befand sich dort der alte