liche Figuren, an welche sich zwei Eisenarme oder auch Hirschgeweihe
als Kerzenträger anschließen. Jene Figuren, die zugleich als Wappen-
halter dienen, ' zeigen so oft noch Costüme des 15. Jahrhunderts, dass
man sieht, die Ausbildung dieses seltsamen Geräthes gehört noch der
goithischen Epoche an und wurde von der Renaissance nur forugeführt.
Werfen wir noch einen Blick in dusSchlhfgemach und in die Küche
hinein, so tritt uns in jenem das Bett als dominirendes Hauptstück des
Mobiliars entgegen. Die Gothik hatte es seltsam gestaltet. Aus einem
oifenpn Bett, liherweleheru, sich glleufalls ein Baldachin oder ein gewebter
Stoß" in freiem Gehänge ausbreitevtey, Vwälr es in einerrhölzernedlixsten,
man möchte sagen von der Größeileines ltleinen Gemaches verwandelt,
welcher ringsum wiebben mit Bretterwänden geschlossen war und nur
von ydrne durch eine thürartige Oelfnung das Einsteigen erlaubte. Keine
glückliche Veränderung vorn Standpunkt der Gesundheit. Aber dieser
Kasten gäb! viel Raum für flach geschnitztes Ornament, und mit solcher
Verzierung wurde er auch ringsum bedeckt. Einzelne solcher reich ver-
zierter Betfgestelle haben sich noch bis heute erhalten. Sie waren aber
nicht die einzige Forum. ltu Palast wurde die Umgebung des Bettes "viel-
niehr durch "ein reiches und schweres Gewebe gebildet, welches eben-
fslls_d'as Beftl" Völlig einschloss, jedoch durch Zurückszhlagen eine bessere
Lüftung zulieB, während im gewöhnlichen Bürgerhause das Bett offen
stand oder hinter einen} leichten Vorhang sich verbergJAuch im Uebrigen
vm die Äusstättung des Schlafgemaches eine reichlichem geworden. Es
fandenwsichßßänlie und Stühle undnalle nöthigen Geräthe zur -T0ilette
und Bequemlichkeit;selbst-Metallspiegel im den Wänden, fromme Bilder,
wenn sie zu erlangen waren, auch wohl ein Betpult; Das Schlafgemach,
daskin früheren" Zelten noch einer gewissen Geselligkeit hatte dienen
mussen, wäl- nun mehr und mehr auf die Intimität der Familie beschränkt.
Gewachsen waren aber auch die Bedürfnisse der Küche wie die des
Speisetisches. "Wir finden amrSchlusse didser Epoche Abbildungen von
Küchen. welche sie}. geräumig und hell, mitallem Geräthe ausgestattet
zeigen, wie wir" es heute brauchen. Nur Herd und Herdfeuer sind otfen;
'Her'd ist nicht imnier aufgemauert, sondern es wird statt dessen der
Fußboden unter dein großen Mantel des "Rauchfangs kaminartigbenützt.
Alls Kochtdbfkiient der alte bauchige Dreifuß mk unterlegtem Feuer.
Seine drei Fllße lsssen ihn immer-fest stehen, wo es auch sei, im freien
Felde Awie im das lagern. Anlasser am: ein ähnlich gestdtetes Meran.
gerne; "rnit" einen: Bügel} mit dem5les' an einer gezahuten Stange höher
oder niedereiraufgehängrwifdk DivKüche kennt-die schweren Metall-
mörser, die sich noch ziemlich'zshl'rdch' aus gothischer Epoche erhalten
bleiben; "sie kennt" die verschiedenen" Töpfe und Memllformen, den Salz-
behälter" m der" Wand neben dem "Kochherd, gerade wie, noch heute in
llten Küchen, hölzerne und metallene lnsrrumenre, Trancbirgaheln und
Schöpflöffel, flache Pfannen und Bratenpfsnnen, die Sanduhr u. s. w.