Medaillen vor Chur-rhrnnkcn und Chororgcl.
Partie über dem joscphsaltar - Rechts in der Mine
Auge Gottes.
joseph Ignaz Holzinger. Die illusionistische Architekturmalerei
besorgte der vielgesuchte Meister Francesco Messenta. Diese Zu-
sammenarbeit führte zu einer wunderbaren Synthese. Bedauerlich
ist, daß aus der Bauzeit nur wenige Dokumente vorhanden sind,
so daß für manche Kunstwerke die Autorschaft nicht mit Sicher-
heit feststellbar ist.
Mit größter Wahrscheinlichkeit ist aber anzunehmen, daß A_n-
dreas Altomonte der spiritus rector der Künstlergemcinschaft
war, er ist urkundlich der Urheber des das Leitmotiv für die
gesamte Innendekoration bildenden Hochaltarentwurfcs (Him-
melfahrt Marions). Da die seit altersher übliche Bezeichnung des
Wilheringer Stiftes als „Altomonte-Museum" feste Grundlagen
hat, sei eine kurze Familiengeschichte gegeben:
Michael Altomonte entstammt einer Tiroler Bäckcrfamilie
namens Hohenberger. Er kam wahrscheinlich durch eine mili-
tärische Aktion nach Neapel. Sein 1657 dort geborener Sohn
Martino wurde im Alter von 16 Jahren dem Maler Gaulli, geA
nannt Bacizo, in die Lehre gegeben, studierte dann beim Restau-
rator von Raffacls Vatikanischen Fresken, dem Meister Carlo
Maratta, in Rom. Vom polnischen Königshof eingeladen, reiste
Martino 1684 nach Warschau und errang als polnischer Hofmaler
große Anerkennung. Auf der Fahrt von Neapel nach Warschau
hatte er seinen Tiroler Familiennamen Hohenberger in „Alto-
monte" übersetzt. 1703 kommt er nach Wien, arbeitet an der
Malerakademie unter Freiherrn von Strudel. Zahlreiche Altar-
blätter in Kirchen Wiens und Niederösterreichs sind sein Werk.
1720 schafft er vorwiegend in Oberösterreich auch als Fres-
kenmaler weiter. Das großartige Fresko der ehemaligen Stifts-
20