MAK

Volltext: Alte und Moderne Kunst III (1958 / Heft 7 und 8)

 
Die Sessel sind mühelos 2 
Raum zusammenzustellen. 
f kleinstem 
kostbarer Farhwirkung gespannt sind. jedes Möbel, jede Lampe, 
jeder Kleiderhaken, jede Schrifttafel und jeder Wegweiser spre- 
chen dieselbe Formensprache. Und vielleicht wird der eine oder 
andere junge Besucher in diesem großen Gebäudekomplex 
schließlich nicht doch allein den „Mehrzweclf sehen, sondern 
darüber hinaus auch fühlen, daß es sich um ein baulichcs 
Sinnbild handelt, das in Räumen und Baustoffen, in Formen und 
Farben das Lebensgefühl der Zeit verkörpern will, wie sie in 
Wien empfunden wird, Sinnbild unserer Stadt in dieser unsc- 
rer Zeit. 
DAS ÖSTERREICHISCHE MUSIKSTUDIO 
AUF DER BRÜSSELER WELTAUSSTELLUNG 
Entwurf 
Architekt N O R B F. R "I 
SCI 
ESINGER 
Um das Ansehen der österreichischen Musik auf der Brüsseler 
Weltausstellung in würdiger Weise zu repräsentieren, wurde in- 
' nerhalb des österreichischen Pavillons ein eigenes Musikstudio 
eingerichtet. Dieser Raum ist nach den akustisch und architek- 
tonisch modernsten Gesichtspunkten von dem Wiener Architek- 
ten Norbert Schlesingcr gebaut und eingerichtet. Er dient einem 
Schülerkollegium, das aus konzertreifen Musikstudenten aus al- 
ler Welt besteht, [ür die Wiedergabe und Interpretation öster- 
reichischer Musik von der Klassik bis zur Gegenwart. Der Grund- 
gedanke dieses Seminars fiir Musik zielt aber hiebei nicht auf 
das Training von Fertigkeiten allein, sondern auf die Vermitt- 
lung des Geistes österreichischer Musik und eines Musizierens 
im Stile österreichischer Überlieferung. Beide Sparten werden 
durch Solislen- oder Ensembleunterricht gepflegt. 
Das Musikstudio soll auch visuell dokumentieren, daß Öster- 
reich seine Tradition auf dem Gebiete der Musik in einer un- 
serer Zeit gemäßen Form fortsetzt. Der Einblick in das Studio 
wird durch eine schallisolierende Glaswand, die akustische Über- 
tragung durch eine Tonanlage ermöglicht. Die architektonische 
Gestaltung des Raumes ist im wesentlichen durch akustische 
Forderungen bedingt. Die Vermeidung paralleler Flächen führ- 
te zu einer plastischen Wand- und Deckenbehandlung. Hölzer- 
ne Tondiifusoren an der Rückwand gewährleisten eine gleich- 
mäßige Verteilung des Tones im Raum. Die bewußt zurück- 
haltende Farbgebung des Raumes konzentriert die Aufmerksam- 
keit auf das künstlerische Geschehen. Die verantwortungsbewuß- 
te Arbeit an der Musik wird durch einfache Gestaltung der Mö- 
bcl unterstrichen. Auch die Klaviere entsprechen durch verein- 
fachte Formgebung dieser Forderung. 
 
Sessel aus Birnholz mit wciR und schwarz 
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