Rvliqnivsnkrcuz von St. Paul im Lnvnnttnl. Vorderseite. Vur HOU.
mit der Ausstellung des Kreuzes in Brüssel, ist die Gelegenheit
gegeben, das Kreuz durchgreifcnd zu restaurieren und eingehen!
der zu bearbeiten.
Dieses Schweigen um das Kreuz, das mit einer Höhe von 82.5 cm
und einer Breite von 65.2 cm dem Reichskreuz größenmäßig
ziemlich entspricht, gilt übrigens auch für ein zweites Vortrage-
kreuz, mit mehr als 1:0 cm vielleicht das größte unter den mit-
telaltcrlichen Gemmcnkreuzen, das in der Pfarrkirche zu Bi-
schofshofen verwahrt wird. So besitzt unser Land nicht weniger
als drei monumentale Kreuze des FrühA, bzw. Hochmittelalters,
eine Zahl, die umso imponierender ist, wenn man bedenkt, daß
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nicht allzu viele derartige Kreuze erhalten sind. Freilich ist nur
das Bischolshofencr Kreuz alter Besitz unseres Landes. Das
Reiehskreuz kam bekanntlich erst im jahre 1800 auf der Flucht
vor den französischen Revolutionsheeren nach Wien. Aus ähnli-
chen Gründen gelangte auch das St. Pauler Kreuz nach Oster-
reieh. Seine Heimat ist die Benediktinerabtei St. Blasien im
Schwarzwald. Diese wurde 1807 aufgehoben, worauf der Abt und
ein Teil der Conventualen sich nach Österreich wandten. Hier
wies ihnen Kaiser Franz I. zunächst das Chorherrenstift Spital
am Pyhrn zu, dann erst das Stift St. Paul im Lavanttal, das un-
ter Kaiser Joseph aufgehoben worden war. Auf ihrer Flucht