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Malerei als der einzigen in Iran und Turkestan blühenden, ge-
brochen sein. Eine türkische (nicht osmanische) Malerei in den
Steppen Zentralasiens und ihren Städten hat sich an ihre Seite
gestellt.
Ein Vergleich dieser beiden Malstile läßt den grundlegenden
Unterschied zwischen beiden, vergleichbar etwa dem Unter-
schied zwischen der italienischen und der deutschen Renais-
sancemalerei im 15. und 16. Jahrhundert, leicht erkennen. Die
persische Buehmalerei befaßte sich gegenständlich mit der Illu-
stration der iranischen Heldenlegende und Geschichte und der
nationalen Dichtkunst. Man illustrierte das iranische National-
epos des Firdausi, das Schahname (d. h, Erzählung von den Kö-
nigen), die Dichtungen des Nisami (12. Jahrhundert) von Yussul
und Suleika, Khosrau und Schirin, Laila und Madschnun und
die aus Indien importierten Tierlabeln. Dazu auch manches aus
dem Koran und der Geschichte Muhammcds. Diese Malerei war
lür den Hof und für Mäzene bestimmt und wurde in Holwerk-
stätten ausgeübt. Vom iranischen Volksleben enthielt sie so viel
wie nichts, womit nicht gesagt sein soll, daß auch in Persien
eine volkstümliche Malerei existierte, die der Zerstörung und
Unterdrückung anheim fiel. Hauptgegenstand der türkischen
Malerei dagegen, wie wir sie aus den Alben kennen, ist das
freie Leben in der Steppe und das volkstümliche Schattentheater
(Karagös) mit seinen drolligen Figuren.
Die darstellende Kunst der Menschheit begann bekanntlich mit
der Darstellung der Tiere. Die Tiere der Wälder und der Steppe
waren die Beute der jägerkulturen. Aus der Vertrautheit des
jägers mit dem Wild, und aus seiner Abhängigkeit von ihm,
entwickelten sich Tierkulte und jener Darstellungsdrang, der
zum „Tierstil" führte, wie man die eurasische Tierdarstellung
zu nennen pflegt. Das Tier beherrscht die Symbolik des kos-
mischen Kreislaufes und der Stcrnenwelt. Aus diesen Jahrtau-
sende alten magischen Beziehungen zwischen Mensch und Tier
erklärt sich auch die Meisterschaft in der Darstellung des Tieres,
die von der Mordlusl des Raubtieres bis zu den humoristischen
Eskapaden einen abwechslungsreichen Bogen spannt. Die Posen
der Tierr im Wildpark sind mit einem treffsicheren Naturalis-
musgezeichnet, wie manihnim Westen nur bei Dürer, Leonardo
da Vinci oder Pisanello findet (Abh.1). In den jagddarstellun-
gen ist die instinktive Angleichung des Tieres an das Ambiente
der Natur so meisterhaft durchgeführt, daß auch der Bild-
beschauer erst bei näherem Zusehen das Wild bemerkt (Abb. 2).
Wer je Einblick in die unzählbaren Massen von Gürtelschnallen,
Riemenzungen, Pierdeschirrungen, Fibeln und Bronzebeschlägcn
aller Art der nomadischen Stämme genommen hat, die durch
anderthalb Jahrtausende von den Steppen und Wäldern des
Pontus bis zu jenen des Ordos, und darüber hinaus im weiten
China, hergestellt wurden und heute in den Museen Europas
und Asiens zur Schau gestellt sind, wird sich über die in den
Alben dargebotene Kunst der Tierdarstellung nicht länger wun-
dern. Ihre Voraussetzung war und blieb allerdings der enge
und echte Kontakt des Jägers mit der Natur und ihrem Reich.
Schon in den Buchmalereicn des 17.jahrhunderts spürt man
das Versagen.
Herr der Steppe ist der Reiter, der uns in allen seinen typischen
Erscheinungen als Soldat und Krieger, als Jäger oder als Kadi
begegnet. Dagegen findet sich in den Alben meines Wissens
keine Darstellung von den Reiterspielen, wie z. B. des über den
gesamten Steppengürtel Asiens, vom Mittelmeer bis zum Stillen
Ozean verbreiteten, von den türkischen, persischen und chine-