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Belvedere und am SchloßyHof Kunst-
schmiede in dieser Epoche sehr viele.
1 Monstranz, Silber vergoldet. Treibarbeit, reich mit Edel-
steinen besetzt, Verklärung Christi. Franz Kick, Wien 1762.
Wallfahrtskirche Sonntagberg, N. O.
2 Kelch, Silber vergoldet, mit Emailtäfelchen (Leidensgc-
schichte) und Edelsteinen besetzt. Augsburg, Meister N. M.,
1693 vom späteren Kaiser Josef l. gestiftet. Wallfahrtskirche
Maria-Taferl, N.O.
3 Monstrnnz, Silber vergoldet, Treib- und Filigranarbeit.
Dreifaltigkeit, Maria, Engel mit Leidenswerkzeugen, am Fuß
Emailtäfelchen. Augsburg, Meister N. M., 1693 von Leopold l.
gestiftet. Wallfahrtskirche Maria-Talerl, N. O.
4 Deckclpokal mit Schnittdekor. Inschrift mit Chronogramm
(1718) auf Johann Baptist Födermayr, Rubinfäden in Schaft und
Knauf. Böhmen, 1718. Stift St. Florian, O. O.
5 Dcckelschale mit Laub-, Bandel- und Gitterwerk und dem
Wappen des Propstes Johann Baptist Födermayr von St. Florian.
Wiener Porzellanmanufaktur des C. I. Du Paquier, um 1730.
Osterr. Museum für angew. Kunst, Wien.
6 Prunkschrank aus St. Florian von Leonhard Sattler und
Stephan jegg ausgeführt für Propst johann Baptist Föder-
mayr, 1722.
7 Schmiedeeisernes Gitter mit Lnub- und Bandelwerk. Von
Nicolas Peigine, 1730. Stift SLFlorian, O. O.
beheimateten Gläser mit Sehwarzlotmalerei sowie die
Zwischengoldgläser.
Auf dem Gebiete der Goldschmiedekunst wird die Vor-
herrschaft des süddeutschen Zentrums Augsburg gebro-
chen; Wien wird in seinen Leistungen autark. Neben
den Namen Känischbauer, Moser und Domanöck gibt
es eine Reihe von Meisterzeichen, deren Monogramme
noch nicht gelöst werden konnten; Kirche, Hof und Adel
waren gewiß eifrige Besteller. Doch wurde der größte
Teil der Arbeiten in Edelmetall in den napoleonischen
Kriegen wieder eingeschmolzen.
Von der Fülle von Aufträgen, die in dieser Epoche den
Tischlern und Schnilzern zuteil wurden, kann man sich
gar keine rechte Vorstellung machen. In den Adels-
palästen in der Stadt und auf dem Lande, die um diese
Zeit fertig wurden, brauchte man neue Einrichtungs-
gegenstände; in den vielen klösterlichen Bauten dieser
Zeit mußten doch mindestens die Prunkräume neu aus-
gestattet werden; aber auch die kirchlichen Neubauten
bedingten die Neuanfertigung von Kirchenbänken, Chor-
gestühl, Beichtstühlen. Zum Ruhmesblatt auch dieses
llandwerks gehört es, daß es neue Lösungen suchte
und fand, Lösungen, die nicht gemeinhin unter der
Bezeichnung süddeutsch gehen können; sondern die
österreichisch sind.
Bei der Erwähnung der Architektur drängt sich von
selbst der Gedanke an die Monumente der Kunstschmiede
auf. Man halte sich bloß vor Augen, welche monumen-
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