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Volltext: Alte und Moderne Kunst VI (1961 / Heft 49)

l (jitter im Kaiser t 
des Stiites St. Flo . , 
Oberosterreich. unbekann- 
ter Meister, 1773. 
2 umei- iül" das Maximi- 
liangral) in der llolk" " t 
zu Innsbruck von lt 
Sehmidhantntcr aus l't'_ 
I5 . 
3 Gitter det' Nlegzyttirxrka- 
pelle in Kreuzen. . 17.jh. 
4 Absehlußgittc- in der 
Xtkilllahrtskirche Brunnen- 
thal, Oberosterre h, von 
sehwingseisen, E. 17.]h. 
5. 6 Das ROSUHgiIKT der 
lältitkapclle in Stiit Stams, 
lirul, Bernhard Baehnetxer 
1716. 
7 Ahschlußeitter in der 
ehemaligen Stiftskirche 
Spital am Phyrn von A. F. 
Lindemayir 1718732. 
8 Ahschluflgittei- de! 
voyenkapelle, Wien, St. 
phan, 1736. 
 
 
 
 
Sa- 
e te- 
hcsonders und es ist keine bbertreibung, wenn man [est- 
stellt. ditli, würde man sich die Eisenltunst wegdenkcn, 
eine Ansatzmöglichkeit verlorengingc. die zu den cha- 
rakteristisehesten Stilelementen des heimischen Barocks 
gehört. Diese Strömung greift weiter in die Komposition 
der (lartenanlztgcn, ja das (Jartengitter wird im Kloster, 
Landschloß wie im Stadtpalast und ihren Stiegenhäusern. 
die in die (Jartenplzinting einmünden (St. Florian), üher- 
aus bedeutungsvoll. Nlan kann sagen, dall gerade hier 
das österreichische Barock tonangehend wurde und weit- 
 
 
hin nicht nur nach Deutschland (YVürzhurg) ausstrahlte. 
lindlich erlauhen Ölherggitter und lireuzwegstationen, 
wie Kalvaricnbergkirehen und die Orgelemporengittei" 
vor allem im Rokoko weitere Entialtungsmöglichkeiten 
und greifen zusammen mit den Kapellengittern weit in 
das Land hinaus. So formt die lliscnkunst auch das Ge- 
sicht der Kulturlandschaft mit, etwas, was weder in 
Italien oder Frankreich auch nicht in Spanien und Nord- 
deutschland - über Balkongitter hinaus - denkbar wäre. 
Diese freudige XVelle barocker Frömmigkeit ist ein Aul- 
jubeln, das bis ins letzte Dorf dringt. nachdem der Druck 
der 'l'ürkenkriet;e von diesem Land genommen worden 
ist. Der hl. Nepomuk erhält seine Gitterumrahmung auf 
den Brücken (Prag), wie etwa in der Flößerkapelle in 
Wels. Die Friedhöfe, die sich mehr und mehr von den 
Kirchen gelöst ltahen, erhalten Eisentorc, die Piarrhöie, 
Bürger- und (Jewerkenhiiuser Fensterkörhe, Oberlichtcn, 
Tbrheschlzig und Gicbelkrönungen. Es folgen .,l.usthatts"- 
wie „Niartet-P-Bekrönung und nicht nur an den liin- 
kehrgxisthöien die sogenannten "Wirtshitusschilder", die 
tiatürlich auch andere Geschäfte verwenden. S0 scheinen 
die (Jroßgittei- weithin von Kleinkunst getragen, die 
noch in der Neugotik des 19. Jahrhunderts nicht ver- 
siegt. Man darl die Leistung der ljisenkunst in ihrer 
Breite nicht übersehen und kann Österreich als ein eisen- 
kunslireudiges und das Eisen liebende-s Land. was bei den 
vielen eisenktindigen Bewohnern nicht verwundern matt. 
ansprechen. 
ln den jahrzehnten um 1700 - besonders 1727 - wer- 
den die Aufträge so zahlreich, daß die heimischen 
Schmiede den Anforderungen nicht mehr nachkommen 
können; daß ehen jetzt der Adel seine (iruitliapcllcn in 
Domen wie Landkirchen abgittert, kommt dazu. 
Die künstleisehe Spannweite ist dahei -hr groß. Gitter 
von plastischer Wucht, wie das im Stephansdom vor 
dem Grabe Prinz llugens (Bild 8) stehen neben spitzen- 
haiter Zartheit wie das Lindemztyrgittei" in Spital a. P. 
(Bild 7). Bei der Dichte der Eisenkunst wird es nun mög- 
lich, den Stil einzelner Klöster voneinander abz 
wie ich das für K msmünster und St. Florian, d 
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