Faltcnwöllatingen oder wlellungen
zu Saumkurven werden können,
ohne dalä sich dies immereinrleutig
aus einer veränderten „Drapier
rung" erklären ließe. Das Vesper?
bild in der Bteslauer Mathiaskirche
erläutert dieses Vftflilfiüfßpflnllp
noch Das Volumen der
massig aufgebauten Älagdeburger
Parabclfalte sich in
einen breit vor die (iewandung
geleiteten (Quersaum. Dabei bleibt
das Mngdeburger (iewandschema
erhalten. Es wird lediglich in
einen Älantelüberwurf umintere
pretiert, der zum rechten Knie
Mariens hinübergezngen wird. Die
Schüsselfalte zwischen den Knien
lädt aus, timgreift das
rechte Knie und schichtet sich dort
auf das Liberhängende Mantelende.
Dessen weiche, übersichtliche
Schlingungen vereinen sich mit der
großen, die biagdebtirger Parabel-
fzllte „ersctzenden" Saumkurvung.
Der Saummäander an der rechten,
die beiden parallelen, am Boden
luesser:
verwandelt
w eitel;
sehen ihnen stehen. Die ganze
untere Gewandpartic, die wir bis-
her betrachteten, bildet gleichsam
einen massigen Sockel, auf dem
der Leichnam ruht.
Die ("rruppierung der llände über
dem Leichnam ist nicht einheitlich.
Fast jedes Werk bringt neue
Varianten, in denen wir vielmehr
den Ausdruck einer abwandelnden
schöpferischen Phantasie sehen als
einen Grund, einige der sechs
Vesperbilder in einen anderen
(iruppenzusainmenhzing zu stel-
len.
ln annähernd halbkreisfiärmigem
llmriß erhebt sich der xergleiehse
weise kurze und breite Ober-
körpcr Nlariens über Christus. Die
Schultern bleiben Fast in der
Frontalebene, werden nur in ganz
geringen Nuancen aus ihr gedreht.
Trotz sanfter Wendung und Neie
gung des Hauptes Mariens zum
toten Sohne ist die vertikale
Mittelachse für den Oberkörper
bestimmend. Die Kopftuchenden