MAK

Volltext: Monatszeitschrift VII (1904 / Heft 11)

 
Weltausstellung zu St. Louis, Imerieur der k. k. kunstgewerblichen Lehranstalten 
hingegen viele den Standpunkt ein, dass man in Kunst und Kunstgewerbe hier 
noch nicht auf der Höhe stünde, um voll zu würdigen und zu verstehen, was 
die Moderne beut, dass ganz besonders dem amerikanischen Westen diese 
Bestrebungen noch sehr ferne lägen. Man hat Bauten errichtet, die längst in 
der ganzen Welt bekannten und bewährten Stilarten angehören, - meistens 
Kopien bestimmter Gebäude - und hat in Kunst und Kunstgewerbe vielfach 
Produkte gesandt, die keinen Anspruch auf Neuheit erheben können, von 
denen man aber annahm, dass sie Käufer Finden würden. 
ÖSTERREICH hat diese Ansicht entschieden nicht geteilt, denn sein 
Regierungsgebäude und alles was dies enthält, bietet das orginellste Dokument 
der Moderne. 
Es muss konstatiert werden, dass kein anderer Bau so sehr das all- 
gemeine Interesse erregt, wie gerade dieser. Mag ja wohl mancher, der 
noch nie vorher mit den Kundgebungen der Moderne vertraut war, staunen, 
interessieren tut sich jeder für „Austrias Pavillon" und die meisten 
erklären unumwunden, dass er ihnen besser gefalle, als „Grand Trianon", 
das Regierungsgebäude von Frankreich oder das „Deutsche Haus", das
	        
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