den Bildern von Bernhard
gel verglichen werden, die nach
l lebenden Modell entstanden7).
Randdekor der Bildnisse der
veräne besteht aus einem schlich-
goldenen Rahmen, wie man ihn
rs bei flämischen Manuskripten
Zeit von 1520 bis 1540 an-
E.
-' der den Herrscherporträts ge-
überliegenden Seite befinden sich
: Wappen, die von einem nicht
ialten Rahmen umrandet wer-
. Sie sind von der Ordenskollane
schlungen, an der jeweils das
eß hängt. Links und rechts befin-
sich in den oberen Ecken und
er den Wappen Andreaskreuze
l die burgundischen Feuereisen,
denen Funken hervorstieben.
ten stehen die Devisen: „Plus
ltre" (Karl V.) (Abb. 2), und „Ie
empris" (Karl der Kühne) (Ab-
lung 3). Beim Wappen Philipp
Guten sind die Kreuze und
iereisen durch zwei verschlun-
ie „E" ersetzt, die an seine dritte
.u Isabella - lateinisch Elisa-
h - erinnerns).
s Buch enthält, wie wir bereits
vorhoben, 185 Wappen von
densrittern, die gleichfalls von
em nicht vollendeten Rahmen
igeben sind. Die Schilde sind mit
rgfalt ausgeführt, aber die Helme,
lmzierate und Helmdecken wur-
1 nur bis Blatt 10 v. durchge-
VCltCt. Vom Wappen von Johann
n Cleve (Blatt 11 r) an haben wir
mit Ergänzungen zu tun. Es fehlt
Schild9), auf der anderen Seite
die Reihenfolge der Wappen
nicht immer richtig, außerdem sind
sie manchmal unvollständig. Auf
Blatt 39 v. ist das Wappen von
Wilhelm von Nassau wiedergege-
ben, der nie Ordensritter warm).
Nach dem Katalog des New Yorker
Händlers war das Manuskript für
den Ordenskanzler bestimmt; als
Meister der llluminationen wird
Simon Bening oder ein Künstler
seiner Werkstatt genannt. Diese An-
nahmen basieren auf einer Rech-
nung - der gleichen, von der wir
bereits gesprochen haben -, nach
der an Bening der Betrag von
169 flämischen Pfunden für das Ma-
len von Bildnissen der fünf genann-
ten Souveräne und von 184 Wappen
von Ordensrittern aus der Zeit von
der Stiftung des Ordens bis 1537
erhalten hatte"). Das Vorhanden-
sein des Nassauischen Wappens, das
Fehlen des Wappens von Bertrand
de Cueva und die Irrtümer in den
Wappendarstellungen beweisen, daß
die Handschrift in Wirklichkeit die
Situation des Ordens im Jahre 1537
nicht widerspiegelt, und daher
scheint es uns wenig wahrscheinlich,
daß die erwähnte Rechnung sich auf
unser Wappenbuch bezieht.
Das Vorhandensein des Wappens
des Grafen von Salm (siehe Anm. 10)
verlegt den Terminus post des Ma-
nuskripts von 1531, dem Datum des
letzten Ordenskapitels, auf 1532.
Daraus geht hervor, daß man sich
auf den Inhalt von Wappenbüchern
bei der Festlegung der Entstehungs-
zeit nur wenig verlassen kann.
Außerhalb der Zusammentritte des
Kapitels gab es nämlich andere
Sessionen, bei denen jene Ritter ge-
wählt wurden, die die Plätze der-
jenigen einzunehmen hatten, die der
Berufung in den Orden nicht gefolgt
waren; der Zeitpunkt dieser Sessio-
nen ist in den Wappenbüchern ie-
doch nie erwähnt. Und gerade eine
dieser Sessionen kann einen Termi-
nus ante quem unseres Manuskriptes
erstellen. Während der außerordent-
lichen Versammlung des JahrcS154Q
wurden Rene de Chalon, Fürst von
Oranien, und Maximilian von Eg-
mont, Graf von Buren, zu Riffem
gewähltll). Da die Wappen (11656!
Herren im Wappenbuch von Brüssel
nicht aufscheinen, rnuß dieses in die
Zeit vor 1540 datiert werden. Der
Titel „Statthalter von Friesland".
der im Gefolge des Namens des
Ritters Georg Schenck, Herr von
Tautenburg, aufscheint, gestattet
uns eine weitere Präzisierung des
Entstehungsdatums unserer Hand-
schrift. Da dieser Ordensritter im
Jahre 1535 zum Statthalter von
Friesland erhoben wurde 13), ist die
Entstehungszeit des WappenbuChcS
auf die Zeit zwischen 1535 und 1540
eingeengt.
Wenn die Handschrift auch unbe-
zweifelbar flämischer Herkunft ist,
wie die Goldrahmung der POIIIÄIS
und die Titulatur der Souveräne
beweisen, muß doch zugegeben
werden, daß uns der Illuminator
selbst unbekannt bleibt. Schreiben
wir das Werk nicht zu voreilig
Bening zu! Im 16. Jahrhundert
waren in Flandern zahlreiche be-
deutende Miniaturisten tätig, deren
Namen uns meist unbekannt sind.
( Übersrlzl v
u Dr. Köller
JMERKUNGEN:
U. a. bei den Ordcnsaumtellungen in Brügge 1907 und 1962.
GHELLINCK VAERNEWYCK (Vicomrc de). Bibliographie d: l'Ordre de la Tnison d'Or, in: Bulletin d: lhkcadeuiic lloyalc därcheologie de Belgiquc.
1907, S. 212-36.
G. HULIN DE LOO, Qcelqucs nole: de voyage, in: Bulletin de mmdernie koyalc de Bclgique, Clasc des Beaux-Aru, 19215. 104. -- Da die erste Nieder-
schrill des Manuskripte: bei den Rittern von Chalon und von Egmom endel, mull das Buch nach 1540 entstanden sein und kann daher kaum in einer Rccha
nung von 1537 außcheinen!
Fifry mcdiaeval and renaisance manuwripß, New York. 0.1., 5416-87, Nr. 39. Gegenständliche Bcsdireibung: 40 Blatt Pergamcnf. 1831x135: cm,
und drei Schulzblätter, von denen zwei ilß Papier. am Buchbeginn. und drei Schutzhlärlcr. von denen zwei aus Papier, am Buchschluß; gotische
Dokumcnurschrih „de civilite" von ein- und denselben Hand; Samrcinband auf Kartonkem. Goldschnitt.
Die anderen Souveräne tragen zu seilen ihres Haupllitels die Erwähnung „Comic de Flandre" (siehe Umschlag). was armehrnen lißt, daß das Manu-
skript am den Niederlanden slarrum.
Nur Philipp der Gute und Karl der Kühne tragen "Poulaines". das sind Schuhe mir aufgekrümxnlen Spitzen, wie sie im l5.Jh. sehr in Mode waren.
L. v. Baldas. Die Büdnisse Kaiser Maximilians 1., in: Jahrbuch der Kuxulhistorischm Sammlungen. 31, 1913114. 5.26611.
Nach S. Schneebalg-Perelirian scheinen die beiden Buchstaben den Ort anzugeben. wo sich das von Gidcon angebotene Opfer vollzogen hat, nämlich
Ephra-Fzi. Siehe den Artikel ..La tenlurc arrnoriäc de Philippe le Bon ä Bcrnc" in: Jahrbuch des Bemischen Historischen Museums in Bcm,J9-4(l.
195971960. 5.146.
Das von Berrrand d: In Cucva. Herzog von Albuquerquc.
im Dezember 1532 harre der Kaiser bßchlouen. den Grafen von Nassau und den Grafen Nikolaus von Salm NlSlCllt von Joachim Markgraf von
Brandenburg und Ludwig Pfalzgraf bei Rhein in den Orden aufzunehmen. Der Nasiiiler lehnte ab. doch Nikolaus von Salm akzeptierte und clnpling
die OfClChSkDLlillC.
Diese Rechnung ist veroienllicht von A. Pincharl. Archivcs du Arm. des sciencvs cl des lcurcs, in: Messager des scicnrcs hisroriqurs, 1855, S. 109. und
von J. Waele, in: L: Bdfroi. Bd.2, S. 309.
F. de Reilfenberg, Histoire de YOrdre de la Toison d'Or. Bruxelles, 1830. S. 3867387.
Th. Frimmel u. J. Klemme, Ein Stalulenbuch des Ordens vom Goldenen Vließe, in: Jahrbuch der Kunslhistorischcn Sammlungen, 5, 1887, S. 321.