:ßend in Montpellier dem Studium der
1 gewidmet und dann begonnen, bo-
: Forschungsexkursionen zu unter-
1. Zwischen zahlreichen Reisen --- wie
ureh Belgien, Frankreich, Spanien und
ll, 1563 mit dem Grafen Marcus Fugger
vmmen, um neue Pflanzen für dessen
in Augsburg zu sammeln - teilten
Städte Arras, Paris, Löwen, Augsburg
ndon in seine Anwesenheit. Von Kaiser
lian II. (zu „honestissimis conditioni-
nach XVien berufen, durchforschte
Österreich und die von den Türken
:setztcn Teile Ungarns und gab 1583 7
ristoph Plantin in Antwerpen - das
he Werk über die von ihm in der
hie beobachteten seltenen wildwachsen-
1d Gartenpflanzen heraus: „Historia
a rariorum per Pannoniam, Austriam
ias quasdam provincias observatorum"
voluminöses Oktavbändchen mit rund
izseitigen llolzschnitten, das der Ver-
Iaiser Rudolph II. und den Erzherzögen
Matthias und Maximilian widmete.
ilge dieser Erforschung der heimischen
iwelt war die Aufnahme seltener und
anter europäischer Gewächse in die Gär-
che bisher fast ausschließlich der Kultur
"underter Exoten gedient hatten.
n bedeutendsten Ärzten, Botanikern,
len und Diplomaten seiner Zeit unter-
Ilusius persönlichen oder brieflichen
r. Die ihm dadurch zugänglichen
ikundlichen Erkenntnisse und Ent-
gen anderer ergänzten seine eigenen
htungen, welche er 7 unter dem
eines kaiserlichen Privilegs, verliehen
Ludolph ll. in Prag am 15. Feber1593 - -
1er „Rarinrum plantarum historia"
rpen 1601 bei Moretus) und in den
rorum libri decem" (Antwerpen 1605
1tin) zusammenfaßte. Den botanischen
ieser Schriften erhöht die Möglichkeit,
Zeit und Umstände der Einführung
Caüanca equinn.
Caihnez equin: frudus cchinm
fuo calicc teäus.
bestimmter außereuropäischer Gewächse in
unsere Gegenden zu rekonstruieren, da Clusius
den Beschreibungen der Eigenheiten und Merk-
male der einzelnen Pilanzen, neben der Angabe
des Ursprungslandes, auch die wichtigsten
Daten zu ihrer Geschichte hinzufiigte.
Seit der Mitte des 16. Jahrhunderts kam aus
dem benachbarten Asien eine Reihe schön-
blühender Pflanzen nach Westeuropa, die aus
unseren Parks und Gärten heute nicht mehr
wegzudenken sind: Flieder, Tulpen, Hyazin-
then, Narzissen, Kaiserkronen, Lilien, Ane-
monen, Ranunkeln, Aurikeln, Nelken - und
die Roßkastanie, um nur die bekanntesten
dieser attraktiven Gewächse zu nennen. Der
Boden, auf dem sich diese bunte Pflanzenwelt
zuerst ansammelte und akklimatisierte, war mit
wenigen Ausnahmen die österreichische Mon-
archie, von wo aus Clusius für ihre Verbreitung
wirkte, indem er Ableger oder Sämereien seiner
Zuchterfolge an Fürsten und Freunde versandte.
In dieser Hinsicht kam Clusius' VUirken be-
sonders der Tulpe zugute. Die ersten Tulpen-
zwiebeln waren allerdings 1554 durch den
Gesandten Kaiser Ferdinands I. in Kon-
stantinopel, Augier Gbirlain dr Burherq (1522 bis
1592) - einen vielseitigen (ielehrten, mit dem
Clusius korrespondierte und welchem er manch
interessante Pfianzensendung verdankte i
nach Augsburg gelangt. Hier erblühte die
erste Tulpe 1559 im Garten des Ratsherrn
Johann Heinrich Herward, wurde im April
des gleichen Jahres von Konrad Gemer ge-
Sehen und als erstem in seinen „Hurti Ger-
maniar" abgebildet und beschrieben, weshalb
der Sammelbegriff für zahlreiche Garten-
tulpensorten Tulzjra Gemrriana L. lautet. Eben-
falls von Busbecq -- auf dem Umweg über
Belgien - erhielt Clusius Tulpenzwiebeln
kurz nach seiner Ankunft in Wien. Von hier
aus nahm ein wahrer Triumphzug dieser
Blumen nach Westen seinen Anfang. Keiner
noch so prächtig blühenden Pflanze ist es je
wieder gelungen, ähnlich anregende und auf-
4
Auicm mm THEO! u . am Papa: Peruinorum.
regende Wirkung auf menschliche Tatigl-
und Leidenschaften zu erzielen, wie i
Tulpe, die in Deutschland die Anwendt
des Kupferstichs für Werke der Botanikl,
Frankreich die Vervollkommnung der Kleid
stickerei 1, in Holland Zwiebelzucht t
Blumenmalerei, aber auch die Tulipoman
hervorgerufen hat.
Clusius war es, der die Roßleaxlanie bei l
einfiihrte. Kunde dieses in den Hochgebirg
Nordgriechenlands heimischen Baumes
hielt die westliche Welt 1557, als dem kais
lichen Leibarzt Mattiolus ein fruchtbesetz
Zweig davon aus Konstantinopel zugesal
wurde. Den Urahn aller unserer Roßkastani-
Alleebäume setzte Clusius im Jahre 1576 .'
dem Samen, den ihm der kaiserliche Gesan
in der T iirkei, David Freiherr von Ungnad, h:
zukommen lassen. Die Pilanze gedieh, und
seinem Weggang aus Wien hinterließ Clus
einen kräftigen 12iähtigen Baum, der zu sein
Leidwesen noch nicht geblüht hatte, was ei
mals 1603 geschah. So konnte Clusius in :
nem Buch über die österreichische Flora (p. 5
und in seiner „Rariorum plantarum histor
(p. 7f.) nur Blattzweige und Früchte der „Cas
nea equina, Germanis: Roßkesten" abbild
Auch die Kenntnis der Kartoßel verdanken '
Clusius, der 1587 durch Philipp de Äiury, r
Gouverneur der belgischen Stadt Mons, un
der Bezeichnung „Papas Peruanorum rad
Knollen davon empfing, die er sogleich
Wien anpiianzte und im folgenden Jahr 1
Blüte brachte. Über das ihm bis dahin nr
unbekannte Gewächs mit den eßbaren W
zeln erfuhr Clusius, daß es durch die Span
aus der Neuen Welt nach Europa gckomrr
war und seit 1560 in Teilen von ltalien u
Burgund angebaut wurde. Besonders in Italii
wo man sie 7 wie ihm der päpstliche Le_
in Belgien mitteilte - „Tarat0ufHi" nanr
waren die Kartoffeln stellenweise bereits
gemein, daß sie Mensch und Tier, besond
Schweinen, als Nahrungsmittel dienten.
C a v. 1.1 t.
ArachiiTheoplmforrAPapas, m