Bei der Realisierung dieser ldeale aul
dem Gebiete der angewandten Kunst
entspann sich ein erbitterter Kampf.
Er wurde in vorderster Linie auf dem
Boden des Österreichischen Museums
für Kunst und Industrie und seiner
Kunslgewerbeschule ausgetragen. Im
Jahre 1897 war Arthur von Scala
Direktor dieses schon 1864 gegründeten,
ersten Kunstgewerbemuseums auf dem
Kontinent geworden. Er war kein Mann
der Wissenschaft. sondern als weit-
gereisier Weltmann waren Lebens-
erfahrung und Tatkraft seine hervor-
siechendsten Eigenschaften. Er hatte sich
ein Aktionsprogramm zurechtgelegt.
das ausschließlich der Erneuerung und
dem Fortschritt des Kunsthandwerkes
gewidmet war.
Mit seiner Direktion war eine neue
Ära für das Museum und seine Schule
angebrochen. Sie setzte vielverspre-
chend mit der Gründung einer repra-
sentativen Zeitschrift "Kunst und Kunst-
handwerk" (1898) und mit einer Neu-
orientierung der Winlerausstellungen
des Institutes ein. Von nun an wurden
neben den Objekten aus allen Stil-
perioden (Stilkopien) zunächst die aus-
ländischen Vorbilder modernen Kunst-
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