l' FUCHS IN NÜRNBERG
llung der Albrecht-Dürer-Gesell-
in der Fränkischen Galerie
iin glücklich. daß ich in der Stadt
"s meine Graphik zeigen kann, die
er selbst zum ersten Male vereint
. sagte Ernst Füchs mit spürbarer
"aschüng angesichts der Fülle
graphischen Oeuvres auf der
ssage der von der Albrecht-Dürer-
schaft inszenierten Ausstellung.
dem die Wiener Phantastischen
ten als Gruppe durch die von
over ausgegangene Ausstellung in
chland bekannt und zu einem
Begriff geworden sind, hat es nun
ilbrecht-Dürer-Gesellschaft unter-
ten. das graphische Werk von
in einer Einzelausstellüng zu
ntieren. Bis auf wenige Blätter aus
rühzeit ist die Graphik komplett
lt. so daß der reichbebilderte
og' zugleich den Wert eines
re-Kataloges besitzt. Die ausge-
n Blätter stammen ausnahmslos
"rivatbesitz. - Fuchs bedient sich
iner Graphik der Radiertechnik.
r in den frühen Arbeiten rein an-
et. später mit anderen Techniken,
sächlich Aquatinla mischt. was
hohen ZClCilHCFISChEH Qualitäten
' Arbeiten eine malerische Gesamt-
ing hinzufügt. In erster Linie ist
ein Zeichner von hohen Graden.
ie Kunst Schongauers und Dürers
irt hat und in einigen Jugend-
en bei diesen alten Meistern sich
motivliche Anregungen geholt hat.
rdem sind Anklänge an die Kunst
Altniederländer. die Manteristen
ten ornamentalen Flächenstil von
im Morris spürbar. In den teils
elnden. teils hierarchisch erstarr-
Lineamenten steigen Jugendstil-
ationen auf. und in einigen
tngestalten meint man das Erbe
s zu fühlen. Man wird der Kunst
iuchs ledoch nicht gerecht, ordnet
sie nur formalistisch ein, wie es
ielen Abstrakten ausreicht; denn
t kein Eklektiker, sondern ein
ler von eigenwilligster Origina-
die ihre Kraft aus einer von
scher Sehnsucht erfüllten Religio-
nimmt, wie es besonders in den
n Zyklen ..Einhorn" und .,Samson"
n den Engelsdarstellungen sichtbar
Die Poesie seiner Themen stößt
is in visionäre Sphären vor, die
iner rationalen Deutung entziehen.
nem Katalog-Vorwort bekennt er
: .. Nichts wurde geplant und
lOClt Beendigung des Bildes durch
Titel eine Art Interpretation
ht... In den meisten Fällen war
Jle Bedeutung dieser Bilder selbst
klar und es schien mir. daß diese
hte sich einer eindeutigen Er-
ng widersetzten. . ." (Abb, 15)
Elisabeth Rücker
ERKUNG
st Füchs. Graphik. Ausstellung, veran-
et von der Albrecht-Durer-Gesellschafi
'nberg im Graphischen Kabinett der
ikischen Galerie Clrn Marientor, Nürn-
g. vom 3. Aaril bis 1. Mai 1966. Mit
Xbb. und1 Farbtafel DM 5. c .
ilTE INTERNATIONALE AUSSTEL-
G DER "GALERIES-FILOTES" IN
SANNE
PSALMEN MIT DEN MEDIEN DER
MALEREI AUSGESAGT
Henriette Florians erfolgreiche Aus-
stellung in der Galerie ..ll Carpine"
Abseits vom traditionellen Galerien-
und Künstlerviertel Roms, zwischen der
,.Piazza del Popolo" und der ,.Piazza
di Spagna". hat sich in Trastevere.
einem der originellsten Stadtteile am
FüfJe des Gianicolo. in einem alten
Gebäude die Galerie „ll Carpine"
eingerichtet.
Mitten aus dem volkstümlichen Treiben
tritt man plötzlich in eine andere Welt.
Die großzügigen Räume der Galerie,
welche sich über das ganze Haus er-
streckt, sind mit kultiviertem Geschmack
ausgestattet, so daß die dort gezeigten
Bilder und Skulpturen in den bewohnten
Raum einbezogen erscheinen und de-
monstriert wird, wie man mit Kunst-
werken leben kann.
In den beiden Jahren ihres Bestandes
haben in der Galerie .,ll Carpine"
bereits eine Reihe bedeutender Künstler
Italiens und des Auslandes ausgestellt.
Henriette Florian war die erste öster-
reichische Künstlerin. die zu einer
Personalausstellüng eingeladen worden
ist.
Die römische Kritik hat ihr in den
Stilleben und Landschaften eine sehr
persönliche Aussage zugesprochen.
während nach der Meinung einzelner
Kritiker die figuralen Darstellungen
noch die Zeichen des Reifens in sich
tragen. Aber gerade der Kritiker des
..Messaggero". Prof. Arturo Bovi, nennt
die Porträts eindrucksvolle Ikonen mit
psychologischer Spannung echter Inner-
lichkeit und seelischer Tiefe. Einhellig
wurde aber ,.die authentische Farbge-
bung" und ..das poetische Konzept ihrer
Weltschau" hervorgehoben.
In dieser Hinsicht gehen sie auch mit
Wilhelm Mrazek konform. der im
Katalogyorworl schreibt, daß die Ge-
genständlichkeit ihrer Bilderwelt eine
sinnvolle, eine poetische Funktion habe.
..Sie wird zum Gleichnis, zum Symbol,
zu einem Spiegel fürTranszendenles. für
Allgemein-Menschliches. für Ewiges."
Henriette Florian betritt mit ihrer
Kunst bewüßt oder ünbewußt, ganz
unabhängig von ihrer Thematik, den
Raum des Sakralen. aus dem die Kunst
im Zuge ihrer Säkularisierung aus-
gebrochen ist. Ihre Landschaften und
Blumen werden zum Preislied der
S(höpfung. Sie sind Psalmen mit den
Medien der Malerei ausgesagt. Die
Menschen aber werden immer in ihrem
Bezug zum Göttlichen dargestellt.
Für die Übernahme dieser Ausstellung,
welche unter dem Ehrenschütz des
Österreichischen Külturinstituts in Rom
stattfand, haben bereits auch Galerien
in anderen Städten in Italien ihr Inter-
esse angemeldet. (Abb. 16)
In der nächsten Saison beabsichtigt die
Galerie ,.ll Carpine" weitere Aus-
stellungen österreichischer Künstler zu
bringen. ü. a. Ernst Fuchs. Anton
Lehmden, Fritz Riedl und Elsa Olivia
Urbach.
Walter Zettl
Vorn 11. Juni bis Z. Oktober 1966 werden
Werke von 150 Künstlern aus 15 Ldndern
und 3 Kontinenten in den Ausslellungsrcturrten
der .,Galeries-Pilotes" gezeigt. Die Galerie
ndchsi si Stephan nimmt als SlftZlgEf Ver-
treter Österreichs daran teil.
NEUES UND
Die Münchncr Galerie G. Franke zeigte als
Eroffnüngsaüsstellung in ihren neuen Raumen
neben den Kamrnerspielen (MCIXlmtllOVtc
stralle 22) eine Kollektivschau von 24 lüngst
entstandenen Aquarellen und einer Auswahl
von Lithographien und Holzschnttten Ernst
Wilhelm Nays aus der Zeit von 1938 bis 1965.
Am 15. April 1966 eröffnete die renommierte.
ebenfalls in München beheimatete Galerie
Stangl. eine Gruppenausstellüng unter dem
Titel ..Btldhaüer zeichnen". Neben Werken
von Aro. Gonzales. Marini. Zadkinis und
anderen enthielt die Schau auch Zeichnungen
der Österreicher Rudolf Hoflehner und Fritz
Watruba. im Anschlun daran fand eine
Kollektive des deutschen Malers K. H. R.
Sanderbarg statt.
Im luni dieses Jahres stellte der Wiener
Graphiker Kurt Moldovan im Grazer Forum
Stadlpark aus.
nDer französische Faüvismus und der deutsche
Frllhexpressictnismüs" lautete der Titel einer
bedeutenden Ausstellung im Haus der Kunst,
München. Die Ausstellung fand auch außer-
halb der Grenzen Deutschlands starke
Beachtung.
Der deutsche Molar Hans Hofmann, der auf
die moderne amerikanische Malerei großen
Einfluß ausgeübt hatte, verstarb ini Alter von
85 Jahren in New York.
Max Ernst. der bekannte Maler und Bild-
hauer, hat die Ihm von seiner Vaterstadt
Koln zu sainain 75. Geburtstag eingetragene
Ehrenbürgerschaft fhlf der Begründung
zurückgewiesen. daß sich der Stadtrat erst
ietzt Seiner erinnere, nachdem er zu Well-
rullm und anstandlgen Preisen gelangt SEI
lin Hamburger Museum fur Kunst und Ge-
werbe fand dia erste größere Cocteau-Aust-
stallurig seit vielen Jahren in Deutschland statt.
Die Arbeiten stammten größtenteils aus dem
letzten Schaffensiahrzehnl des Künstlers.
Für die Münchener Pinakothek wurde ein
großes Landschaftsbild Pablo Picassos aus
dem Jahre 1965 um rund 250 000 DM an-
gekauft
Bei Wicderaufbaüarbelten an der Basilika
St. Ursula in Köln wurde ein Wandgemälde
au: dem späten 15. Jahrhundert entdeckt
Das 75x43 Zentimeter große, auf blollen
Stein gemalte Bild stellt den kreuztragenden
Christus dar.
Eine aufsehenerregende etrüskische Schrift
lSI bei Prestlno auf den Hügeln südlich von
Como gefunden worden. Es handelt sich um
insgesamt 50 alphabetische Zeichen in nard-
elruskischen Schriftstücken. die auf eine
Steinplatte aingerneißalt sind (Zeit: ca.
S. Z. Jhdt. v. Chr).
Der Wiener Architekt Hans Hollein erhielt
den hochsldalierten Archilekturprels der
Welt. den mit 650.000 S verbundenen R-S.-
ReynoIds-Memorial-Award. für seine Kerzen-
Boutique Relti am Graben in Wien.
lrri April dieses Jahres verstarb Carlo Carra.
einer der bedeutendsten ilCtllEfilSChert Maler
dieses Jahrhunderts.
15 Preise im Gesamtbetrag von rund 75.000 S
hat die Jury für den 10. Österreichischen
INTERESSANTES AUS DER
INTERNATIONALEN KUNSTWELT
Graphikwettbewerb in Innsbruck vergeben.
310 Künstler aus allen neun Bundesländern
hatten BES Arbeiten eingereicht. Die Preise
erhielten Wolfgang Hollegha, Oswald Ober-
huber. Josef Mikl. Peter Prandstetter. Arnulf
Rainer, Gotthard Mühr, Drago Prelog.
Rainer Schiesll. Erwin Reiter, Armin Prom-
staller. Bruno Girancali. Rudolf Schonwald.
Bernhard Loitner. Rudolf Wach und Peter
Pongratz.
Eint Ausstellung von Werken Oskar Kakosch-
kas wurde zum 80. Geburtstag des Meisters
ini Kurtstkablnett des Instituts fur Lehrer-
bildung in Berlin-Pankow gezeigt. Die Aus-
slellunq enthielt vorwiegend frühe Graphiken
des weltberühmten österreichischen Künstlers.
Carlo Schellemann, Maler und Mitheraus-
geber der Kunstzeitschrift nTertdenzen".
München, stellte in der Genossenschaft
bildender Künstler in Dresden kollektiv
aus.
Graphische Notationen von Anestis Logo-
thetis zeigte die Llnzer Mcterz-Gaierie am
Taubenmarkt in einer vielbeachteten und
heftig diskutierten Einzelausstellung, in deren
Rahmen der in Wien wirkende Graphiker
und Komponist auch Tonbandaufnahmen
seiner Kompositionen vorführte.
Im lnnsbrucker Toxispalais fand eine Gast-
ausslellung der Wiener Galerie nächst
St. Stephan statt. Dia EXDOSiIlOn konfrontierle
mit Arbeiten von Goeschl. Hollegha. Mikl,
Rainer und Pi-aciisiisky.
Eine grailare Ausstellung von Holzschnillen
des Dancn Pulle Nielsen veranstaltete die
Neue Münchner Galerie.
Dcr Verlag Grasl bereitet die Herausgabe
des Verzeichnisses des graphischen Werkes
von Ernst Fuchs vor. Den wissenschaftlichen
Katalog redigiert Helmut Weis. Orchester-
rniiglied der Wiener Philharrnanikisr und
DOSSlOFtlCVtCP Kunstsammler.
Vom 8. Mai bis 12. Juni 1966 veranstaltete
der Kunstverein Bamberg in den Räumen
der Residenz eine Ausstellung der Sammlung
Günther Franke. München. Neben 80 Ol-
bildern und Graphiken Max Beckmanns
waren u. a. Werke von Nolde, Nay. Heckel,
Schmldl-Rotlluff, Otto Müller. E. L. Kirchner.
Christian Rohlfs, Lovis Corinth, Oskar
Schlummer. Alfred Kubin und Oskar
Kokoschka zu sehen
Die Münchner Galerie Thomas zeigte bis
2. Juni eine Kolleklivschau von Plastiken des
von der letzten Hdocurrlerllü" her bereits gut
bekannten Bildhauers Jean lpoüsteguy.
"Moderne Kunst aus Oshogbo Nigeria"
lautete der TlIEI einer aufschlullreichen
Grüppenausstellung in der Neuen Münchner
Galerie, Maxtrnilianpiatz 14. DIE Exposition.
zu der auch Elf! informativer Katalog er-
schien, machte u. a. mit Radierungen des
Künstlers Twlns Seven Seven bekannt. die
deshalb besondere Aufmerksamkeit ver-
dienen. weil sie c sicherlich ohne Anre-
gungen von außen - auffallende Parallelen
zu den auch bei uns gut bekannten Bildern
und Zeichnungen eines Brauner. Jaki und
Hitndcrlwasser aufweisen.
ÖSTERREICHER IM AUSLAND:
Der in Paris lebende Maler Andre Verlon
wurde varri Lechtworth Museum 8i Art
Gallery zu einer Elnzelausstellung seiner
gesellschaftskritischen Werke eingeladen. die
im Apr-l dieses Jahres stattfand.
Im Studia ss in Brüssel stellte Aubin Pasaue
in einer "Fantasmagie" betitelten Ausstellung
auch Arbeiten der Österreicher Leherb und
Wilhelm Traeger vor.
"Auxtrian Abnractianistx" betitelte sich eine
Gruppertausstellüng in der New Yorker
,.Eas1 Side Gaitary". bEI der Bilder von
Bischof. Bischofshausen, Fruhmann, Gabel.
Joos. Kraus. Meissner, Rotterdam und
Staudacher zu sehen waren.
„Phantastische Graphik aus Wien" gab es
ini Prager "Club Maries" zu sehen. Diese
Schau kanfrbntierte init Arbeiten von Fuchs.
Ferra. Kit-ES. Korab, Pilcz und Flegschek.
DlE Wiener Bildhauerin Eva Mazzucco stellte
in der Galerie ,.U.C.A.l." in Brescia aus.
Gezeigt wurden Reliefs, Kleinplastlken und
Graphik
Die „Galerie la case d'art", Paris. veran-
stallele im April EINE Ausstellung mit Kollek-
IlVEft der Österreicher Jakob Anton Bücher,
Franz Xaver Hauser und Peppino Wieternik
DlO Exposition umfaßle großtenleils neue
Werke der Künstler. die trt Wien nach nicht
gezeigt wurden. Mehrere Arbeiten wurden
von französischen Frivatsarnmlern ange-
kauft (Abb.16--18)
4 is 19