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Volltext: Alte und Moderne Kunst XI (1966 / Heft 89)

ANMERKUNGEN 9 - 11 
v 1.. Dietrichson. Magnus Berg. KxÄsIianiaIKjabQIIhavn. m2. 
w 1-1. Kohlhausen. Anz. a, Germ. Nndcnalmuseums (1936 
bis 1939), 12m 
H Katalog, m; Legat Wolfgang von Wurzhach. Akadcmir 
der bildendm Klinslr: in Wien. Wien 1962. Nr. 22; 
Umschlagabbildung. 
t angeführt ist, mag es angebracht sein, 
hier nachzutragen. Dietrichson9 
eibt in seinem 1912 erschienenen Buch 
: Magnus Berg, unter Nr. 23 seines 
ksverzeichnisses: Pokal mit Bacchan- 
und Amorinen. Im Besitz des Grafen 
Ycnörn, dänischer Minister (Gesandter) 
Wien. 
hier angeführte Pokal ist identisch mit 
Abbildung im Quodlibet von Hinz. 
Thema muß Hinz sehr interessiert 
m, denn es sind noch weitere Varianten 
mnt geworden, Wovon die bekannteste 
im Schloßmuseum in Berlin befand 
nun in Berlin-Köpenick ist. Andere 
anten befinden sich in Windsor und 
ha. Was nun den Pokal selbst anbe- 
t, so Endet sich eine Studie von Faa- 
g, der erstmals mit dem Mythos um 
;nus Bergs Künstlerschaft Schluß macht. 
Annahme des Hamburger Artikels, der 
renördsche Pokal sei durch eine teil- 
;e falsch mitgeteilte Bildinskription mit 
;nus Bergs Urheberschaft in Verbin- 
g gebracht worden, hat somit nicht 
d und Fuß. Der Pokal ist bereits durch 
Jahrhunderte, wenngleich irrig, Magnus 
Berg zugeschrieben gewesen. Er befindet 
sich heute, nach wie vor, im Besitz der 
Grafen Holsten-Löwenörn. L-lr ist somit 
neuerdings ein Beweis dafür, daß den 
Quodlibets nicht Phanrasiegebilde zugrunde 
gelegt werden. 
Als Malgrund, außer den bereits erwähn- 
ten üblichen, wie Leinwand, Holz und 
Papier, tritt in zunehmendem Maße das 
Porzellan auf. Meist sind diese Erzeugnisse 
der Manufakturen von eher bescheidener 
Qualität. Den gleichen Vorwurf kann man 
jedoch nicht von Darstellungen auf Tisch- 
platten machen. Hier gibt es täuschend 
gcarbeitete Landkarten"), Zeitungen usxxz, 
die dem Betrachter das Gefühl eines Origi- 
nals einflößen, somit also alle Vorbedin- 
gungen eines Quodlibets erfüllen. Ähm 
liches läßt sich ebenfalls von einem Ge- 
mälde aus dem Legat Wolfgang von Wurz- 
bachll sagen, das von der Hand Samuel 
van Hoogstraatens stammt. So wie der 
eingangs erwähnte Bisschop hat auch Hoog- 
straaten Umrißarbeiten so augentäusclmend 
gearbeitet, daß die gemalten Objekte schwer 
von Originalen zu unterscheiden waren. 
Somit muß auch er zu den Spitzenkönnern 
unter den lllusionisten aus alter Zeit ge- 
rechnet werden. An Quodlibets, die sich 
in Wiener Sammlungen belinden, sei noch 
auf das Historische Museum der Stadt 
Wien verwiesen, in dessen Besitz sich drei 
Arbeiten von J. Hoffmann befinden. 
Eine Abart, den Quodlibets gleichend. sind 
die sogenannten Wächtcrmalcreien. Sie 
werden von der Volkskunst behandelt und 
haben einen ganz realen Zweck zu er- 
füllen. So wird etwa ein Brett, in Fenster- 
größe und mit richtigen schwenkbaren 
Angeln versehen, so täuschend bemalt, 
daß man glaubt, in der FensterötTnung be- 
finde sich die Halbf-igur eines Mannes, d.h.. 
das Haus ist also nicht von allen Bewohnern 
verlassen. Ein eventueller Einschlcichdicb 
fühlt sich somit beobachtet und läßt damit 
von seinem Vorhaben ab. Die Täuschung 
erfüllt speziell in der Dämmerung ihren 
vorbedachten Zweck. Gleich den Quod- 
libcts ist sie, dem holländischen Ausdruck 
gemäß, ein „00genbedriegcr" : ein „Augen- 
betrüger". 
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