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Volltext: Alte und Moderne Kunst XI (1966 / Heft 89)

e jnlmulunl Genrg Hinz, KLmslkammcrvitrinc, 1666. OllLwd- 
114.3x93.3 cm. Lcihgalßc im Museum fur Kunst und 
Gewerbe. Hamburg 
7 C. N. Gijsbrcchls. Brirfwand, Ü] LWCL. 131x184 cm. 
Smcns Museum Tor Kunst. Kopcn agen 
ANMERKUNGEN 67 B 
"n. xupp. Snllcbm m" wxpxaxex. Aumrcllung 1954 
(Stockholm). lkapps Konsthandcl; KaL-Nr. e und 1, mit 
Abbildungen. 
1 Fritz w. Ncugasi, Magischcr Realismus in der Tmm - 
Focil Maluci. Das Kunstwerk, um 1, 1952. s. E, 
Abb. s. 1a. 
' Karalmzug. Natures Morlcs du Musäe dc Strnsbourg, 1954. 
Nr.5 . 
da er gedrcchselt hat. Übrig bleibt das 
rechts unten abgebildete stattliche Ge- 
bäude, von dem man annehmen sollte, es 
stelle Spenglers Besitztum vor. Dem Ge- 
dankengang eines Personen-Quodlibets zu- 
folge müßte sich dies so verhalten. Mes- 
sungen bzw. Vergleiche, die ich im Archiv 
vorgenommen habe, ergeben jedoch so- 
gleich, daß es sich niemals um Spenglers 
Haus handeln kann. Die Erklärung müssen 
wir wohl in der Signatur suchen, worin 
ausdrücklich die Rede davon ist, daß das 
Blatt 1777 in Danzig gearbeitet wurde. 
Listnau hat also nie das Spenglcfsche Haus 
gesehen. Der Hinweis Listnaus „calam0" 
in der Signatur ist auf Schönschreiber auf- 
zulösen. Außer dcm im Thiemc-Becker er- 
wähnten Porträt Friedrichs d. Gr. lassen 
sich kalligraphische Porträts Katharina 11., 
des Königs Stanislaus sowie eine Dar- 
stellung des Jerusalemer Tempels, gleich- 
falls in Buchstaben, nachweisen. Hinzu 
kommt ein kalligraphiertes Blatt, Fried- 
rich d. Gr. zu Pferd, signiert und datiert: 
Regiornonti Anno 1758, das sich im Besitz 
der Kobberstiksamling in Kopenhagen 
22 
befindet. In Lorenz Spenglers Sammlung 
befand sich ein weiteres Quodlibet von 
Listnau mit einem Prospekt von Danzig. 
Edwaert Collier, laut Thieme-Beckcr be- 
reits 1702 verstorben, läßt sich durch eine 
Reihe von Gemälden noch 1706 nach- 
weisen. Die Mortimer Brandt Gallery in 
New York läßt 1952 eines seiner Quod- 
libets veröffentlichen, das die Jahreszahl 
1706 trägt. Mit der gleichen Jahreszahl ist 
eine Serie der fünf Sinne versehen, die noch 
zusätzlich als Ortsangabe Leydenö an- 
führt. 
Eine Schilderung der Quodlibets wäre nicht 
vollständig, unterließe man, auf die zahl- 
reichen sogenannten Briefwände zu ver- 
weisen. Hintergrund der Gemälde ist die 
bereits bekannte Holzwand. Bänder werden 
kreuzweise oder auch nur waagrecht be- 
festigt und dahinter werden zahlreiche 
Briefe, Zeitungen, Bücher usw. hinein- 
gesteckt. Soferne sich keine Signatur Findet, 
ermöglicht die Sprache der verwendeten 
graphischen Blätter zumeist eine Zuweisung 
nach nationalen Schulen. Dies ist jedoch 
nicht immer wortwörtlich zu nehmen, denn 
beispielsweise trägt das vorerwähnte Ge- 
mälde der Mortimer Brandt Gallery die 
Bildbezeichnung „Mr. Edward Collier 
Painter att London", was den Verfasser 
des Artikels7 dazu veranlaßt hat, das Bild 
als englisch, 1706, einzustufen. Collier ist 
jedoch aus Breda gebürtig, war Mitglied 
der Lukasgilde in Leiden und Haarlem 
und hat sich zumeist in Holland aufge- 
halten. 
Größtenteils nur als Maler von Quodlibets 
tritt ein Künstler aus der zweiten Hälfte 
des 17. Jahrhunderts in Erscheinung. Er 
ist im Musee des Beaux Arts in Straßburgß 
mit einem Gemälde im Sinne einer Brief- 
wand vertreten. Die Signatur lautet: H. D. 
L. Motte, 1685, oder JFD Lemotte f1685. 
Als Abbildung 6 wird in diesem Artikel 
ein Quodlibet von Georg Hinz gezeigt. 
Eine Studie im Jahrbuch der Hamburger 
Kunstsammlungen, Band 8, befaßt sich 
sowohl mit Hinz wie auch mit dem ab- 
gebildeten Pokal unter der Überschrift 
„Georg Hintz Kunstschrank-Bilder und 
der Meister der großen Elfcnbeinpnkale." 
Nachdem die grundlegende Literatur dort
	        
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