GALERIE JUNGE GENERATION:
Zoran Stosic Vranjski
In der Galerie Junge Generation
(Blutgclsse 3; Öffnungszeiten neuerdings
von 17 bis 21 Uhr art Wochentagen)
war ein jüngerer lugoslawe zu Gast:
Zoran Stosic Vranjski. Jahrgang 1936.
ausgebildet in Belgrad als Maler,
Graphiker und Teppichweber. Was er
in Wien in konstruktivistisch-abstrakter
Manier zeigte. verrät zwar noch keine
völlig ausgeprägte Handschrift, hält
jedoch im Hinblick auf Qualität und
bildnerisches Bemühen manchen dies-
bezüglichen Vergleichen mit Arbeiten
anderer stand.
Stosic Vranjski bringt scharfkantige
Flächen in Verbindung mit leichten
dynamischen Strichen, Strichgefügen
und Bündelungen. Seine Schwarzweiß-
blätter (durchwegs Monotypien) ver-
raten sicheres Gefühl für Proportionen.
kompositorische Effekte und Span-
nungswerte. Hier liegt auch eindeutig
die Stärke seiner Arbeiten, die vom
Künstler jedoch nicht als stilistischer
Endpunkt, sondern als Basis für eine
profiliertere und durch entschiedenere
bildnerische und geistige Notwendigkeit
gekennzeichnete Weiterentwicklung an-
gesehen werden sollten.
GALERIE DER ERSTEN ÖSTERREICHI-
SCHEN SPAR-CASSE:
lnge Vavra und Angela Vargu
Eine erfreuliche Niveauverbesserung
kann man in jüngsterZeit den Ausstellun-
gen der mäzenatisch geführten Galerie
der Ersten österreichischen Spar-Casse.
Wien I, Ecke SchottenringlNeulorgasse.
bescheinigen was manchen Umfaller
früherer Jahre wettmacht. Zum Jahres-
wechsel debütierte in dieser Galerie
die junge Wienerin lrtge Vavra, eine
Absolventin der hiesigen Akademie der
bildenden Künrte. Während es den
Aquarellen lnge Vavras gelegentlich
noch an Zusammenhalt und mal-
technischem Können mangelt, besitzen
ihre Zeichnungen, vor allem jedoch
die rhythmisch gegliederten Land-
schaftsradierungen bereits Merkmale
einer profilierten Handschrift. Die ver-
stehende Art und Weise. in der die
junge Künstlerin das Landschattser-
lebnis. die erregenden Formationen der
Natur ins Graphische transportiert.
ins Routine-
lduft nirgends Gefahr,
BILDTEXTE 9 46
9 Direktor Dr. Tiieinris VON der Wiener
Waffensornmlung bei der Besichtigung
des Relter- und Roßhürnjscttes des
Salzburger Fürsterzbischofes Wolf Diet-
rich vOn Raitenau (1587 -1s11 reg.)
driianiien der Einweihung des Deutschen
Jclgdmuseums
10-12 Bilder der neugeichüfferten "Werk-
statt Breitenbrunn". die 19e7 dis ein
52
mäßige und Gefällige abzugleiten, Ihre
Zyklen ,.Aus der Umgebung von Wien"
und "Pacific l-lV" weisen sie als tech-
nisch versierte Radiererin aus. die
gleichermaßen Sinn für subtile graphi-
sche Werte wie das kompositorische
Ganze besitzt, worin sie stilbildnertschas
Wollen und entsprechendes Können
bekundet.
Angela Varga, die in derselben Galerie ,
bis Mitte Februar "Bilder". Mono-
typien und Malereien auf Holz zeigte.
stellte in Wien zuletzt im Jahre 1965
aus. Gegenüber ihrer damaligen Kol-
lektive im Österreichischen Museum
für angewandte Kunst, auf die Expo-
sitionen in London und Budapest
folgten, wirkte ihre Ausstellung in der
Spar-Casse um vieles geschlossener.
Angela Varga hatte sich bewußt auf
Bilder beschränkt und ihre ange-
wandten Arbeiten. ihren Schmuck und
ihre Keramik (die deswegen keines-
falls schlechter sindl), diesmal weg-
gelassen. Der dadurch erreichten äuße-
ren und technischen Einheitlichkeit
entsprach auch die stilistische Gerichtet-
heit. der klare Aufbau ihrer block-
haften. im Prinzip an Wotrubas Pla-
stiken erinnernden Figurenthemen, die
in dieser Ausstellung dominierten. Die
oftmals überarbeiteten Monotypien der
Künstlerin lassen das kompositorische
Können Angela Vargas ntcht nur in
ihrer formalen Geordnelheit erkr; tnen.
sondern auch in der Feinheit und Wärme
des Kolarits sowie den zarten Material-
reizen und Strukturen. die dieser
Technik eigen sind. Der selbst im
kleinen Format anzutreffende Zug zu
einer gewissen Monumentalitöt findet
sich noch ausgeprägter in den mittel-
großen Malereien, vor allem jedoch in
einem sehr ausgewogenen. gleichsam
am Rande mttausgestellten Bronze-
relief. dessen Herbheit und statuarische
Strenge diese Arbeit in besonderer
Weise auszeichnet. Die schöpferische
Erneuerung, die die jüngsten Arbeiten
Angela Vargas erkennen lassen, ein
immer zielstrebigeres formales Sich-
beschränken. das auf eine stets klarer
werdende Grenzziehung zu ihren an-
gewandten Werken hinausläuft. geben
Anlaß, in die weitere Entwicklung der
sehr produktiven und ernsthaft an sich
arbeitenden Künstlerin Hoffnungen zu
setzen (Abb. 7).
Peter Baum
ERSTE NACHKRIEGSTAGUNG DER
GESELLSCHAFT FÜR HISTORISCHE
WAFFEN- UND KOSTÜMKUNDE -
ZUR WIEDEREROFFNUNG DES
DEUTSCHEN JAGDMUSEUMS
Im November des vdridnres fand in Munchen
die Einweihung des deutschen Jagdrriuseurns
und die erste Nachkriegstagung der Gesell-
selidit für titstdriseiie wetten. und Koslum-
kunde stdti. unter den Vortragenden befand
strti duen Dr. Bruno rtibrnds. der Direktor
der wdttensdrnnitund das Kunslhlstorischen
Museums in wien. unsere Abbildung letgl
Direktor Dr. Ttidrnds bei der Besichtigung
des Reiter- und Raßharnisches des Salzburger
Fürsterzblschofs wdit Dietrirti von Rditendu,
der VOh 1587 bis 1611 regierte (Abb. s)
Forum und ßfivüler ort der Begegnung
tur neutibe Kunst und Kultur eroffnet
werden wird
13 Metei-ei von cnrisiine Minntgerade
14 MniCFCl vdn Frtcdrich Panzer
15 Malerei Vnrl Josef aduer
16 Malerei von Peter ivteitri (Abb. 13 te
dus der kürzlich in wien stattgefun-
denen Ateiiersetidu junger obcroster-
relchischer und steirischer Maler.
Graphiker und Bildhauer)
„WERKSTATT BREITENBRUNN"
Seit Frühjahr 1966 haben Elfe Maria
und Wil Frenken ihre Wohn- und
Arbeitsräume von St. Margarethen
nach Breitenbrunn am Neusiedler See
verlegt und konnten dafür cin in Turm-
nähe gelegenes. denkrncilgeschützles
altes Bürger- und Bauernhaus adap-
tieren. Sie beabsichtigen dieses zu
Phngsten 1967 mit einer Ausstellung
neuer eigener Arbeiten sowie einer
ersten Mappenpublikation (Graphik und
..Text") als .,Werkstatt Breitenbrunn"
_ zu eröffnen.
Es wurde daran gedacht. mit dieser
Werkstatt im Burgenland ein Forum zu
schaffen, das als
Begegnung. Erkundung und Informa-
tion für heutige Kunst und Kultur
dienen soll.
Für die "Werkstatt Breitenbrunn" ge-
plant ist die Durchführung und Be-
lebung verschiedener Möglichkeiten:
privater Ort der I
1. Handdruckauilagen (Mappen) und
. vervielfältigte Objekte '
2. Ständige burgenländische Kunst-
dokumentation mit wechselnden Leih-
gaben der im Burgenland lebenden
und wirkenden Künstler.
S. lührlich ein bis zwei Ausstellungen.
4. Arbeitsmeetings über heutige künstle- '
rische und literarische Probleme ver-
bunden mit einer Realisierung von Er-
gebnissen in Form von Vorführungen
und Objekten (für den Sommer 1967
bereitet Hermann Hendrich ein erstes
Meeting mit dem Thema „Bühne und
Autor heute" vor).
5. Ständige Möglichkeit zur Diskussion,
Information und Kritik.
Mit dieser Privatinitiative hofft man.
alle künstlerisch und kulturell Interes-
sierten anzusprechen. denen bis jetzt
irn Burgenland ein unkonventionell zu-
gänglicher Ort dieser Art fehlte, und
dall also die .,Werkstatt Breitenbrunn"
unter den kulturellen Anziehungspunk-
ten des Burgenlandes auch einen festen
Platz einnehmen wird (Abb. 1042).
I2
BEGABTER NACHWUCHS
Stellvertretend tur andere Betst
Schaffen junger asierretciiis
Grdbtiiker und Bildhauer v
wir dn dieser Stelle Abbilduni
Arbeiten bberbsterreirtiisetier _u
Künstler aus einer unidngsl ll
gefundenen ÄlcilcrSChall. Die
MltinlgErOdC (Abb. 13). FFlEi
(Abb. 111i. Josef Bauer (Abb 1
Mbiizi (Abb. 16) stammenden
sirn durchwegs einer r varw
slthstische Merkmale der Abs
, Grrlerikanlsctten Pop-Art gebrde
zügigen Malart zuordnen. die
rund pcrSOrillChCF Akzentuier
scheidende Gemeinsamkeiten
einer .,Ncuen Figuralion" aufw
und die angestrebte bildnerischt
keit. die aus den Arbeiten di
gabten Kitnstler spriettt, veranl
Verlrauensvorschuf! fur die Zu