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Volltext: Alte und Moderne Kunst XIII (1968 / Heft 96)

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Wien mit dem Stephansturm im Medaillon 
des Mittelfeldes; rechts und links davon 
Musengestalten. Diese Malerei, dem „letzten 
Stile" der pompejanischen Wand anempfun- 
den, stammt von Hermann Burghart (1834 
bis 1901), der Hofmaler in Wien war und 
gemeinsam mit Carlo Brioschi ein Atelier 
gründete, aus dem außer vielen Dekora- 
tionen für die Wiener Hofoper auch 
Prunkszenerien für Separatvorstellungen 
Ludwigs II. von Bayern hervorgegangen 
sind. Beim Theaterbrand von 1945 hielt 
dieser „Eisernc" zwar stand, die Malerei 
indessen war nach dem Feuer nur noch in 
schwacher Andeutung daraufzu erkennen. 
In der Wiener Staatsoper wurde am 25. Mai 
1869 ein Hauptvorhang mit Szenen aus 
dem Orpheus-Mythos in Gebrauch ge- 
nommen. Diese malerische Komposition 
War Karl Rahl (1812-1865) zu verdanken, 
der als Vorläufer Makarts einen nach- 
haltigen Einlluß auf den damaligen Wiener 
Kunstgeschmack ausübte. Der Vorhang 
wurde nach Rahls Tod von seinen Schülern 
Christian Griepcnkerl und Eduard Bitter- 
lieh ausgeführt. 
Das hiittelbild des RahPschen Vorhangs 
für die tragische Oper, „Sieg der Harmonie 
über die Leidenschaft" betitelt, zeigt den 
Orpheus, wie er Pluto bewegen will. die
	        
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