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brauch abgcformet und verschnitten wer-
den . .. so geschehete mir hiermit eine
grosse Gnad, da solche Reiß könnte bald
geschehen, damit Euer Gnaden gemelte
Modelle zuvor annoch gantz seheten."
Die Mitteilungen dieses Briefes machen
verständlich, weshalb in den Vertrag
die Bestimmung hineingenommen wurde,
das „Modell wiederum in alten stand . . .
zu rückzustellen" 7.
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Durch das Auftauchen des Modells sind
nun tatsächlich alle Stadien, die ein barockes
Kunstwerk bei seiner Entstehung durchlief,
erhalten geblieben: der erste gezeichnete
Entwurf des Altars, die plastische Aus-
führung dieses Entwurfes - das kleine
Altarmodell, das sich in den Stiftssamm-
lungen von Seitenstettcn befindet - und
das im Maßstab des Originals ausgeführte
Modell des Rahmens, also eines wichtigen
Bestandteils des Gesamtplanes.
a Melchior Hefele, Modell für den silbernen Rahmen des
Gnadenbildes von Sonntagbcr . Lindcnholz, 1151. 1mm.
gewerbemuseum m Schloß c arlottcnburg, Berlin
4 Der silbern: Rahmen dcs Gnadenhildes von Sonntag-
bcrg, ausgeführt von Ioscph Wilhelm Ricdl in Wim.
1153-1756157. Die: beiden Marmorcngcl von Jakob
Christoph Schletterer, 1754-1756151
ANMERKUNG 7
7 Wu das Zuschneiden des Modells beuißl. 90 lißl sich,
laut Mitteilung von Direktor Dr. Arno Schönberger,
Bctlin, an der Rückseite du Rahmens deutlich fest-
slcllcu. daß er in zwölf Teile zerlegt w". Einige der
dafux notwendigen Schniilc sind auf den Abbildungen
gut zu sehen.