und Walter Crane-i, so kongenial illustriert
worden war. Walter Crane war überdies der
Lehrer von Sykes auf dern Rnyal College of
Art des South Kensington in London. Man
glaubt dem Archetypus dieser Sykes' vor-
schwebetiden Imagination ziemlich nahe auf
der Spur zu sein, wenn man eine von den
vielen von Crane erfundenen Figuren darauf-
hin einmal näher betrachtet, die ganz wie das
Nlascot vom Rhythmus her inspiriert sind
(Abb. 2). Anrnutige Gestalten dieser Art lin-
den sich als Illustration in XV. Crane's be-
rühmten "(Queen Summer or the Tourney of
the Lily and the Rose" (1891), das mit Recht
als eines seiner schönsten Bücher gilt. Es gibt
noch eine zweite zeitgenössische Äußerung
über das lllascot zu berücksichtigen. Sie tindet
sich in dessen Erstveröffentliehung, so nach-
zulesen in „The Autocar" (Nr. 460), p. 333,
vnni 11. 3. 1911. Hier steht: „The artist (zu
erg.: Charles Sykes) explains, that in designing
this graccful little figure he had in mind the
Spirit of Ecstasy, who has selected tnad travel
at her surpremc delight, and has alightcd on
the prow of a Rolls-Royce car to revel in the
breeze." Ob die als Vascot dargestellte sehr
elegante weibliche Gestalt, auf deren Form
und Benennung wir sogleich zu sprechen
kommen werden, übrigens tatsächlich die
idealisierten Züge einer (uns unbekannten)
Dame, die l.ord Montagu nahestand, wieder-
gibt, wie eine liebensvaürdige Fama zu be-
richten weiß, möchten wir dahingestellt sein
lassen. Wenn sie stimmen sollte, wäre dieser
Umstand - mit lirwin Panrifskyß zu reden -
in der Tat der „romantische? Zug des Älascot,
der sich ideell so gut mit dem „klassischen"
Ernst der später so berühmt gewordenen
eckigen Kühlerfrunt des „Silver Ghost" ver-
bindet. lis ist alles andere als vom Zufall ab-
hängig. daß die Triangulation der Kühler-
front in ihrer klassischen Abgevaogenheit der
Waßverhältnisse genau gleich mit der der
Tempelfront des Partherions auf der Akropolis
in Athen ist.
Glücklicherweise sind wir in der Lage, über
die Geburtsstunde der ersten serienmäßig her-
gestellten Autokühlerligur der Welt authen-
tische Angaben zu liefern, die geeignet sind,
sowohl das Mascot selbst wie seine vom
Künstler erdachte Benennung in einem neuen
Licht erscheinen zu lassen. Der von Sykes
modellierte Entwurf (Abb. 1) wurde am
6. 2. 1911 zur Ausführung von RUllS-RUyCC
angenommen und, wie wir schon hörten,
anschließend sogleich in „The Autocar" vom
11. 3. 1911, p. 333, und anschließend in „The
Car Illustrated" (Nr. 460), p. 153, v.15.3.1911
veröffentlicht. Das Mascnt zeigt eine in ein
dünnes schleierartiges Gewand gekleidete
weibliche Gestalt, deren gleichsam schwebend
dargestellter Körper von einer bestimmten
rhythmisierten Bewegung erfaßt ist. Der leicht
nach unten geneigte Kopf sowie der Ober-
körper ist vorgestreckt, während die Hüfte
stark abgebcugt ist. Das rechte Bein ist im
Begriff, sich soeben ganz leicht vom Boden
abzustoßen, während der linke Fuß noch auf
der kreisrunden Plirithe ruht. Dieser Sockel
dient der wie tänzerisch bewegten Gestalt als
schmale Basis. Diese Wiederum ist auf der
kreisrunden Kühlerschraube befestigt. Die
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