enden. doch um das Risiko der
pferischen Erneuerung wissen-
und daher stark variierenden
dschrift. Rotterdam vermeidet
zinelösungen. Er vermeidet aber
l Effekte, die zu sehr ins Elegante
damit Unverbindliche, Unreflek-
are abgleiten würden. Fast jedes
zr Blätter (Preis 2500 S) zeigt
daher um neue formale Akzente
Spannungsverhältnisse bemüht.
zi fällt die Uberlegtheit des zeich-
chen Vorganges auf, dem genaues
Jachten und Abwägen zugrunde
n.
[e seiner Graphiken verweisen s
allem in ihren stark ornamental
ägten Partien 7 auf Egon Schiele
den Jugendstil, der freilich in
erdams frühen, strukturell be-
an Olbildern stärkere Spuren hin-
lß. Schwieriger ist demgegenüber
thematische Fixierung der quali-
durchwegs befriedigenden Blätter
ihrer Anklänge an lnsektenhaftes
Landschaftliches. Rotterdams
"inungen erweisen sich somit
t nur unter dem Aspekt des per-
ch geprägten Duktus bemerkens-
profiliert, sondern auch hin-
lich ihrer autonomen, zwischen
inständlich und ungegenständlich
ziierbaren graphischen Konstella-
rh und Spannungen (Abb. 8).
zrie in der Passage -
er Haller, Ludwig Merwart
e erste Einzelausstellung zeigte
l938 geborene Wiener Peter Hal-
n der Galerie der Ersten öster-
iischen Spar-Casse in der Passage
I I, Hoher Markt 4-Wildpret-
.t. Im Mittelpunkt der Exposition
den die neuen, größeren quadra-
en Abstraktionen, die als kon-
entes Resultat einer im Natur-
lLIfTl wurzelnden Auffassung mit
lrucksmöglichkeiten bekannt-
tten. die den Gegenstand zu-
ten autonomen Gestaltens außer
lassen. An die Stelle des Ab-
iierens im Sinne einer Reduktion
das Wesentliche tritt in diesen
mfrohen, heiteren Bildern ein
g freies Gestalten, welches Maß-
nen und Maßhalten aus dem
eß des Bildens selbst und seinen
Veränderungen unterworfenen
lBH gewinnt. Der gesehene Ge-
tand als Naturvorbild wird hier
sagen durch den erfundenen er-
. was vom Künstler in der Regel
großes Maß an Intuition erfordert.
ch auch an den Betrachter hin-
Iich des Erkennens bildnerischer
igkeiten und deren Uberprüfbar-
höhere Anforderungen stellt.
r Hallers (Euvre zeigt uns das -
t nur chronologisch ablesbare -
aneinander gleichberechtigter
Iichkeiten des Abstrahierens
ie rhythmisch vital gezeichneten
erösterreichischen Landschaften)
autonom abstrakten Gestaltens
len bereits erwähnten größeren
raktionen. In den letztgenannten
zrn konfrontiert Haller mit einem
inders klaren Standpunkt, der -
ag zu den Werken führender
er des historischen Informel -
ußt gesteuerte strukturelle Zu-
lkeiten in Biidgestaltung und
position miteinbezieht. In der
losen Verbindung subtiler male-
er und graphischer Wertigkeiten
sich das Feingefühl des Künst-
für undramatische Spannungs-
e, die nicht lnhalte assoziieren,
lern emotional bestimmte Ge-
e vermitteln sollen. Die sensible
nciertheit dieser farbenfrohen.
IFGFI und der Phantasie des Be-
iters viel Spielraum gewährenden
er fixiert dabei ebenso ihren
t wie das kompositorische Kön-
des Malers (Abb. 9).
Anschluß an diese Schau gab
bekannte Wiener Druckgraphiker
Maler Ludwig Merwart Einblick
in sein jüngstes Schaffen. Die far-
bigen Eisenradierungen des Künstlers,
die in den letzten Jahren eine immer
stärkere Formverfestigung im Sinne
einer radikalen Reduktion auf ein
typisches, multivalent verwendetes
Vokabular geometrisch-abstrakter
Tendenz erfuhren, stellen innerhalb
der österreichischen Gegenwarts-
graphik ein in gleicher Weise
qualitätvolles wie für die jüngsten
internationalen Tendenzen des Kon-
struktivismus markantes Beispiel dar.
Der 1913 geborene Maler, der zuletzt
auf zahlreiche Auslandsausstellungen
verweisen konnte, verwendet in sei-
nen - in der Regel als Unikat hand-
abgezogenen - Eisenradierungen die
verschieden strukturell geätzten
Stahlplatten im Sinne von Mutationen.
Die dadurch gewährleistete Kombina-
torik, die bei jedem Druckvorgang
durch die Wahl von Druckabfolge,
Stellung und Einfärbung der Platten
endgültig fixiert wird, birgt jene
schöpferischen Impulse in sich, die
formale Erstarrung verhindern und
Spontaneität, improvisatorischen
Spielraum und LebendigkeitderArbei-
ten ausmachen. Merwarts mit großer
Präzision durchkomponierte Bilder
und Eisenradievungen im Signal-
Look zeigen, wie sehr Kunst durch
Konzentration und vernünftige Be-
schränkung (sie wird nur von Un-
wissenden als Unvermögen gedeutet)
im Sinne einer echten Profilierung
hinzuzugewinnen vermag (Abb. 17,
s. S. 51).
Galerie Wittmann -
Otmar Schramek
Bei Wittmann in Hietzing stellte sich
der in der Nähe von Traismauer in
Niederösterreich lebende Maler Otmar
Schramek mit subtilen, der Bildwelt
Hundertwassers in manchem ver-
wandten Arbeiten in Ei-Ol-Temoera
vor (Entstehungsdaten 1968-1970):
Bilder, die eine reiche Farbskala mit
feinsten Nuancierungen zum Klingen
bringen und in ihren kaskadenartig
angeordneten Strukturen. Farbsprit-
zern und geschickt ausgenützten
Zufälligkeiten den Eindruck des orga-
nisch Gewachsenen erwecken. In den
aquarellistischen Effekten, dem trans-
parenten Übereinander farbiger Ver-
läufe und graphischer Akkorde er-
geben Schrameks Bilder einen Kosmos
des Frohen und Heiteren, eine un-
problematische Kleinwelt poetischer
Grundhaltung.
Peter Baum
Berichte
Im ALTEN SCHLOSS von BREGENZ
waren vorn 14. Juli bis 15. August
Metallplastiken von STEPHAN PRAL
zu sehen. Pral verwendet neben
alten Maschinenteilen, meist handelt
es sich um Zahnräder, Wellen oder
Hebel, auch ausgestanzte Embleme.
Abgüsse verschiedener figuraler
Elemente u. welche er in seine
Plastiken einbaut, überarbeitet und
zu einer Einheit verbindet. Die
Verschweißungen, absichtlich
verkrätzt und zum Teil unbearbeitet
belassen. geben dem einzelnen
Obiekt etwas Krankhaftes, weisen
auf den unaufhaltsamen Verfall
alles irdischen und stellen damit
nicht nur technisch die Verbindung
zwischen den menschlich geprägten
Symbolen und dem Montagematerial
her, sondern zeigen auch deren
gemeinsame Zukunft auf. Pral
spricht in seinem Beiwort zur
Einladung dieser Ausstellung von
einem Umfunktionieren. Manche
Gebilde Prals haben auch einen Zug
in das Heitere, doch scheinen uns
diese Arbeiten weniger dimensional
als die ernsteren zu sein. Jene
Plastiken aber, die zeichenhaften
Charakter haben, gewinnen immer
mehr an Aussagekraft. Das scheint
auch von verschiedenen ausländi-
schen Galerien festgestellt worden
zu sein, da Pral eben in einer Reihe
deutscher Städte ausstellt (Abb. 10).
Die GALERIE IM TAXIS-PALAIS in
INNSBRUCK zeigte in der Zeit vom
7. Juli bis 2. August Zeichnungen
von ANTON KOLIG. Die 69 Ex-
ponate, zum größten Teil Bleistift-
zeichnungen. die nur durch einige
Buntstift- und Kohlezeichnungen
ergänzt wurden, erinnerten sehr
berechtigt an jenen Meister der
Nötscher-Schule, der mehr als alle
anderen das Bild des Menschen in
den Mittelpunkt seines Schaffens
gestellt hatte. Gerade die Graphiken
zeigen aber auch in ihrer Direktheit,
wie sie uns keine andere Technik
bietet, wie sehr der 1950 verstorbene
Meister reine Formstrukturen schuf
und dabei doch der Figur ohne
literarischen Hintergedanken treu
blieb. Wir sehen, wie sehr er mit
dem Strich körperliche Dimensionen
aufzubauen imstande ist und mit
welcher Sicherheit die einzelnen
Liniengefüge in den Umraum
gesetzt sind. Viele Blätter nehmen
schon die konstruktiven Elemente
eines Avramidis vorweg. Dazu
formulierte Peter Weiermair im
Vorwort des von ihm sehr schön
gestalteten Kataloges sehr richtig:
.,Koligs Zeichnungen erinnern an
Bildhauerzeichnungen." Die Aus-
stellung ging weiter nach BREGENZ,
wo sie im PALAIS THURN UND
TAXIS zu sehen war, um endlich
1971 in der NEUEN GALERIE in
Graz gezeigt zu werden (Abb. 11).
Von EGON HAUG wurden im Aus-
stellungsraum des SALZBURGER
KUNSTVEREINES in der Residenz
vom 11. bis 30. September Aquarelle
und Olbilder aus den Jahren 1963
bis 1967 gezeigt. Es handelte sich
um 32 abstrakte Kompositionen, die
der Phantasie des Betrachters viel
Spielraum lassen. Die Farbe ist bei
diesen Bildern das alleinige Medium.
Sie wirkt einzig in ihrer Wertigkeit,
in ihrer Dichte und Gelockertheit,
in ihrem Verhältnis zur anderen
Farbe und deren Auftrag. Welten
entstehen wie aus Spiralnebeln, die
Konsistenz von Farbprotoplasmen
gebiert einen neuen Kosmos. An
dem Betrachter freilich liegt es.
diesen Kosmos zu erkennen und zu
akzeptieren. Bei den in Salzburg
gezeigten Bildern ist ein Zug ins
Monochrome feststellbar, eine
Reliefwirkung wird sowohl durch
den starken Farbenauftrag als auch -
bei den Aquarellen - durch Kle-
bungen erreicht. Die Titel der Bilder
sind eher Namensgebungen und
sicher nicht immer ganz ernst zu
nehmen (Abb. 12).
Zum 50jährigen Bestehen der Salz-
burger Festspiele veranstaltete die
GALERIE in der GOLDGASSE in
SALZBURG eine Ausstellung unter
dem Titel INCONTRO MUSICALE.
Sie reihte sich würdig in die Folge
der anderen heutigen Festspiel-
veranstaltungen ein. Sechs Künstler,
deren Werke sowohl in Auffassung
als auch Qualität recht unterschied-
lich sind, zeigten vom 20. Juli bis
B. August Arbeiten, die eine Be-
ziehung zur Musik aufweisen sollten.
Die Initiatorin war EVA MAZZUCCO.
sie brachte neben Aluminiumreliefs
hauptsächlich Skizzen, die Karl
Böhm und Christoph Eschenbach
darstellten. HANS VALA war mit
drei Ölkreidestudien, reine Farbspiele,
vertreten. F. MILAN WIRTH brachte
neue Linolschnitte verschiedener
sich überdeckender Kreise, die er
leider manchmal mit weichen Linien
kombinierte. GUNTHER PÖLL
stellte plastische Abstraktionen bei.
Es handelte sich um Ansätze zu
einem Kräfteaufbau, Der in Wien
lebende Italiener F. RONCHETTI
hatte drei Blätter mit neoromanti-
schen Figuren aus seinem in diese
Richtung tendierenden (Euvre
ausgewählt. und H. GILLESBERGER,
ein in Wien lebender Bildhauer, von
dem man in Wien fast nichts kennt
und weiß, war mit Bronzen vertreten,
die von allen gezeigten Exponaten
am interessantesten waren (Abb. 13)
Die GULDEN GALERIE in WELS.
eine jener wenigen Institutionen, die
fern jedes Provinzialismus, auch in
kleinen österreichischen Städten
gute, ja erstran ' e Kunst zu zeigen
bemüht sind, präsentierte vom
12. Juni bis 5. Juli Arbeiten der
beiden Graphiker WOLFGANG
STIFTER und WOLFGANG ZÖHRER.
Stifter, der bereits von einigen
Ausstellungen in Wien und Linz
bekannt ist und dessen Arbeiten
schon mit einigen Preisen ausge-
zeichnet wurden, zeigte seine
bewegten Strichgefüge, die sich zu
drei „Martyria" verdichteten oder zu
einer „Evolution" oder zu
„Stadtlandschaftem, die wohl am
leichtesten zugänglich sind. Zöhrer,
der aus dem Burgenland stammt und
jetzt auch in Linz lebt, hat ein
wenig von dem Spukhaften Kubins
geerbt. Er verwandelt aber diese
Eigenart in eine ironisch-heitere,
phantastische Art, wovon schon
Namen wie „Die Kloakodore",
..Der Knattersaurier", „Der
Krawattenmuffel" u. ä. zeugen.
Seine Radierungen zeigen technisch
interessante Details und raffinierte
Ausnützung der einzelnen Effekte
für die erwähnten phantastischen
Zwecke (Abb. 14, 15).
Die ebenso aktive GALERIE AN
DER STADTMAUER in VlLLACH
zeigte vom 27. Juli bis 6. August
Werke von LUDWIG MERWART.
Es handelte sich dabei um 12 Eisen-
ätzungen und 14 Olbilder. Die
Technik der Eisenätzungen, die von
der Gruppe Merwan, Braun und
Kraus seit einigen Jahren immer
mehr ausgebaut wurde, verlangt
einen starken farblichen Einsatz,
der wieder ein großes Feingefühl für
die Kombinatorik in diesem Feld
voraussetzt. Haben nun die Blätter
Merwarts vor Jahren einen offerieren,
mehr intuitiven Charakter gehabt,
so sind die in Villach gezeigten
eher strenger, symmetrischer, zeichen-
hafter zu nennen. Durch verschiedene
Anordnungen der Platten bei den
einzelnen Druckvorgängen erreicht
der Künstler bei verhältnismäßig
geringen linearen Verschiebungen
ein breites Variationsband, mit dem
er, je nach der verwendeten Farb-
skala. operieren kann. Die balken-
haften Konturierungen erinnern an
Verkehrssignale. haben aber auch
bei einigen Blättern magischen
Gehalt (Abb. 16, 17).
In KLAGENFURT stellte
REINHARD DIEZL in der GALERIE
SLAMA vom 11. September bis
3. Oktober achtundzwanzig Bilder,
hauptsächlich Gouachen, aus.
Einige Graphiken - Stift, Kohle und
Radierungen - ergänzten die Schau
und zeigten sehr deutlich das
Künnen des jungen Villacher
Künstlers, der in Wien studierte und
derzeit auch wohnt. Neben kräftig
gesetzten Pinselstrichen, bei denen.
ähnlich ostasiatischen Bildgestal-
tungen, der Künstler mit weich-
geformten Farbflächen arbeitet,
setzt er mit lockerem Farbauftrag,
der sich am Rand der breiten Bahn
verstärkt, die Plastizität eines Aktes
aufs Papier. In feinen Abstufungen,
die nahezu in ein Flimmern über-
gehen, bringt er Atmosphärisches
ins Bild. Bei anderen, stark aus-
gemalten Arbeiten zeugen sorgfältige
Farbnuancierungen von Rot über
Braun zu einem hellen Blau von
der intensiven Arbeit an dem Werk.
Wir haben es bei Diezl mit einem
jungen Maler zu tun, der wieder