em neuen Zentrum wollen wir den Men-
n Kunst unmittelbar vor Augen führen, sie
Passanten gleichsam in den Weg stellen,
olcherweise Tag für Tag als Alltagsnotwen-
eit an diesen Umgang gewöhnen. Dadurch
an wir, dem Publikum das Tor zu zeitgenös-
er Kunst weit zu öffnen. Diese neue Form
Museums soll dem Bewegungstrieb der mo-
l Gesellschaft entgegenkommen, wobei [a
Vlöglichkeit besteht, dem ebenfalls vorhan-
tn konträren Bedürfnis nach Meditation und
emplation angesichts eines Kunstwerks durch
ihrung eines „stillen Tages" pro Woche zu
irechen. Neben Ausstellungen und prakti-
1 Übungen in bildender Kunst - vor allem
der Schuliugend hat man bei solchen im
nen von Ausstellungen glänzende Erfahrun-
gemacht - soll es also im Kunstzentrum
irische Veranstaltungen und experimentel-
lheater, musikalische Improvisationen und
;entlich auch einen Multi-Media-Zirkus ge-
wofür ia in Salzburg bereits hoffnungs-
Ansätze bestehen. Technische Einrichtun-
für akustische Effekte und Projektionen, ein
es Filmstudio sollen ebenso zur Verfügung
in wie eine Biblio- und Diskothek. Eine Ca-
ia soll Möglichkeiten der Erholung, Erfri-
ig und des intimen Gesprächs bieten. Eine
'ige Voraussetzung ist die größtmögliche
rancais Antoine Danreiter, „Gantzer Prosoect
"es Hoch-Fürstl. Lust-Garten zu Mirabell in Saltz-
urg wie solcher von Mittag anzusehen"
Variabilität der Räume, die sich den verschie-
denen Zwecken leicht und ohne Umstände an-
passen lassen müssen.
All das soll dazu beitragen, neue Wege der
Publikumsbeteiligung zu erschließen. Wenn die
Deutung eines Kunstwerks einen Beitrag des
Betrachters zum schöpferischen Akt darstellt,
dann obliegt es dem modernen Museum, anstatt
den Betrachter auf ein eindimensionale: inter-
esseloses Wohlgefallen zu verpflichten, eine Viel-
zahl van Bezugssystemen anzubieten, die Re-
zeption zu ihrer Selbstbestimmung mündig zu
machen, wie es Werner Hofmann ausgedrückt
hat. Durch das Erproben verschiedener Deu-
tungsmöglichkeiten soll sich das Publikum seiner
Wahlentscheidung gegenüber der Kunst bewußt
werden.
Mit diesem Versuch, Aufgabe und Funktion
des Kunstzentrums auf einen konkreten, auch im
internationalen Maßstab gültigen und doch für
Salzburg spezifischen Nenner zu bringen, dürf-
ten die Ausgangspositionen für die Standart-
wahl bezeichnet sein. Es bieten sich derzeit der
Zwerglgarten, das lnnere des Mönchsbergs, et.
was weniger der Raum um die Orangerie des
Mirabellgartens und iener hinter der Pferde-
schwemme auf dem Sigmundsplatz an. Unver-
nünftig, weil mit angemessenen Mitteln nicht
realisierbar, sind Überlegungen, die kurzerhand
das Justizgeböude, das Mirabellschlaß ode
Kongreßhous für das Kunstzentrum okkup
wollen.
Ich bedauere es, daß die Diskussion urr
neue Salzburger Kunstzentrum, deren bist
Ergebnisse ich hier zu skizzieren versuchte
bis dato eigentlich nur zwischen den veranl
lichen Mandatoren sowie zwischen den beft
Abteilungen der Landes- und der Stadtve
tung einerseits und einer begrenzten Fac
andererseits abgespielt hat. Die Salzburge
fentlichkeit ist stumm geblieben. Da sie zum
nicht unberechtigt klagt, in gewissen ö
lichen Angelegenheiten mit weittragenden
gen vor vollendete Tatsachen gestellt zu we
wiederhole ich meine Einladung an die t
ler und Architekten, an die Kunstinteressit
an die Jugend, überhaupt an die Bürger
und Bürger, aber auch an die Freunde
Stadt in aller Welt, ihre Meinung zum t
zentrum kundzutun, zu argumentieren un
kritisieren, damit wir, gestützt auf eine wi
breite und demokratische Basis, entscheiden
nen. Schließlich soll das Kunstzentrum nach
fessor Vago (Paris), der uns sa viele wer
Ratschläge gegeben hat, zum Unterschied
den Festspielhäusern, etwas für die Salzb
und die große Mehrheit ihrer minderprivili
ten Gäste sein.
[l Unser Autor:
Landesrat Dr. Herbert Moritz,
Salzburger Landesregierung,
Kulturabteilung,
5010 Salzburg, Chiemseehof
umu". 11m5 v" m. - A 1,45 ' rh-n Blllfxxifllb?" in äfalh; (I'm yrmrulr
ist"; nnSu rllvm.
ß-zß-a" ' "MM- nrrirav-"ß" . '
"' IZÄ._,. a-u 5'53- _ 41 w.
... s. l
..1